Wiederinbetrienahme HLS 273 - Schwabach

[KL7000F]

Hallo,

kurz von mir die Info bzw. den Verweis auf einen Pressebericht. Laut diesem wird die Hörmann HLS 273 im Stadtpark Schwabach wieder in Betrieb genommen. Soll wohl noch dieses Jahr gemacht werden.

Ich möchte hier nichts lostreten und weiß auch nicht ob Bedarf besteht! Aber ggf. kann einer (!) Kontakt aufnehmen und Hilfestellung anbieten? Da sollte natürlich schon Knowhow dahinter stecken und abgesprochen sein, wer vermittelt!

Hier noch der Link: https://www.nordbayern.de/region/schwab ... isAmp=true

Gruß
Andy

[ECN 2400]

Das wäre ja was anstatt Abbau mal wieder eine die in Betrieb genommen wird.

[MiThoTyN]

Nabend,

nach Rücksprache mit Glockengießer, der ja 2019 schon mal vor Ort war, hab ich die Stadt eben mal kontaktiert und tatsächlich unsere "Unterstützung" angeboten. In erster Linie habe ich unser KnowHow und Kontakte zu den anderen Städten angeboten, die HLS in Betrieb haben. Dass wir tatsächlich handwerklich tätig werden wie in Kassel sehe ich aktuell erst mal nicht. Aber mal abwarten was als Antwort kommt.

Übrigens haben die die HLS schon so weit zum Laufen bekommen, dass im Juli schon ein lauter Probealarm stattfand:

https://www.infranken.de/lk/nuernberg/s ... rt-5235630

Soweit ich herausgefunden habe, lief tatsächlich Entwarnung - Feueralarm - Entwarnung.

Gruß Joachim

[KL7000F]

Hi,

danke dir Joachim. Bin gespannt, ob Schwabach ggf. die Unterstützung annimmt. Ich denke aber, es ist immer gut etwas in der Hinterhand zu haben.
Schwabach ist bei mir ums Eck bzw. unsere Leitstelle ist dort. Eine aktive HLS im Umkreis wäre schon irgendwie "cool".

[Glockengießer]

Das klingt ja mal sehr gut! Dann war meine Besichtigung der Sirene und die Auflistung aller notwendigen Mindestmaßnahmen für die Wiederinbetriebnahme doch nicht so falsch...

Ich werde mich auch nochmal mit der Stadt Schwabach in Verbindung setzen und fragen, welche Arbeitsschritte der von mir abgegebenen Liste notwendig wurden.

[Der Ricki Fan]

Das ist ja mal was ganz neues eine alte pneumatische Hochleistungssirene wir nicht abgebaut sondern wieder in Betrieb genommen.

[hoffendlichS3]

Irgendwie nicht nein... Mehrere wurden in letzter Zeit wieder überarbeitet und Betriebssicher gemacht.

Auch hier: Bitte KEINE KONTAKTAUFNAHMEN VON EINZELPERSONEN AN STÄDTE/GEMEINDEN/KOMMUNEN!
So etwas Läuft offiziell über die IG-WaSi! Ihr würdet es uns damit nur schwerer machen!

[Glockengießer]

Habe gute Nachrichten:
Aus erster Quelle hab ich erfahren, dass bei der HLS vergangene Woche die Prüfung des Presslufttanks an stand und Der bestanden hat!

Inzwischen wird um die Auslösetechnik getüftelt und beraten... Damit steht fest, dass die HLS in Schwabach wieder ans Netz geht und uns bald wieder mit ihrer "Stimme" bei Bränden oder andern Gefahrenlagen warnt.

[dc273]

Habe gute Nachrichten:
Aus erster Quelle hab ich erfahren, dass bei der HLS vergangene Woche die Prüfung des Presslufttanks an stand und Der bestanden wurde!

Inzwischen wird um die Auslösetechnik getüftelt und beraten... Damit steht fest, dass die HLS in Schwabach wieder ans Netz geht und uns bald wieder mit ihrer "Stimme" bei Bränden oder andern Gefahrenlagen warnt.

Das ist doch der Wahnsinn fast 30 Jahre außer Betrieb und der Presslufttank hält immer noch Stand.
Dass spricht doch für die mechanische Qualität der Sirenen.
Der hohe Wartungsaufwand kam doch immer nur durch den alten Diesel und der aus heutiger Sicht doch sehr anfällige "Klick-Klack" Technik im Schaltschrank.
Wenn man diese überragende mechanische Robustheit paart mit neuer Motor- und Steuerungstechnik hat man doch die optimale Sirene.
Ich mein der ganze Aufwand mit Zeitrelais, abfallende Relais mit Quecksilber usw. könnte man heute ganz einfach und gemütlich mit ner kleinen SPS machen evtl. sogar redundant ausgeführt.

Viele Grüße

[ECN 2400]

Habe gute Nachrichten:
Aus erster Quelle hab ich erfahren, dass bei der HLS vergangene Woche die Prüfung des Presslufttanks an stand und Der bestanden wurde!

Inzwischen wird um die Auslösetechnik getüftelt und beraten... Damit steht fest, dass die HLS in Schwabach wieder ans Netz geht und uns bald wieder mit ihrer "Stimme" bei Bränden oder andern Gefahrenlagen warnt.

Sehr gute Nachricht, Danke.

[Glockengießer]

Das ist doch der Wahnsinn fast 30 Jahre außer Betrieb und der Presslufttank hält immer noch Stand.
Dass spricht doch für die mechanische Qualität der Sirenen.
Der hohe Wartungsaufwand kam doch immer nur durch den alten Diesel und der aus heutiger Sicht doch sehr anfällige "Klick-Klack" Technik im Schaltschrank.
Wenn man diese überragende mechanische Robustheit paart mit neuer Motor- und Steuerungstechnik hat man doch die optimale Sirene.
Ich mein der ganze Aufwand mit Zeitrelais, abfallende Relais mit Quecksilber usw. könnte man heute ganz einfach und gemütlich mit ner kleinen SPS machen evtl. sogar redundant ausgeführt.

Viele Grüße

Naja... 30 Jahre waren es nicht - aber etwa die Hälfte davon. Der letzte regelmäßige Testlauf war 2006 und ab 2007 war die HLS dann deaktiviert. Man hatte sie wegen eines Störfallbetriebes funktionsfähig erhalten und auch regelmäßig geprüft, nachdem der Störfallbetrieb nicht mehr da war gab es für die Sirene keine "Aufgabe" mehr, weswegen sie dann stillgelegt wurde.
Wie ich 2019 den Maschinenraum der Sirene besichtigen durfte, war die Sirene schon 12 Jahre lang nicht mehr gelaufen aber im Presslufttank war laut Manometer, immer noch ein kleiner Restdruck von ca. 0,5bar! Weil ich es nicht glauben wollte, hab ich den Kugelhahn zum Ablassen des Kondensats aus dem Presslufttank geöffnet und sofort war das leise Säuseln der entweichenden 0,5bar zu hören...

Die Ursache für die selbst entladenden Akkus scheint inzwischen auch gefunden zu sein - Es handelt sich dabei wohl um den Sicherungsautomaten für die Erregerwicklung der Lichtmaschine. Dieser löste immer wieder aus, obwohl laut elektrotechnischer Prüfung keine Überlastung durch zu hohe Stromaufnahme, Kurzschluss in der Leitung oder in der Lichtmaschinenwicklung vorlagen. Ein baugleicher Ersatz-Sicherungsautomat ist im Zulauf und soll den fehlerhaften Vorgänger ersetzen - dann werden die Akkus auch wieder sicher aufgeladen, wenn der Dieselmotor läuft.

[hoffendlichS3]

0,5bar hätten nicht leise gesäuselt, das hätte schon gut geblasen, das was du gemerkt hast wird reiner Druck durch erwärmung gewesen sein.

Die angezeigten 0,5bar auf dem Manometer sind Anzeigefehler, weil das Manometer immer unter Druck stand.
Selbst wenn du es am Manometerventil gegen Atmo entlüftest wird der Zeiger da bleiben.

Aber das sie läuft wundert mich keines falls, denn da ist eben nicht was durch Alterung kaputt geht.
Mit Elektronik so lange Spannungslos hätte man mindestens mit den Elkos Probleme bekommen.
Wenn die ganz trocken sind auch mit Folgeschäden dadurch.

Warum sollte en Sicherungsautomat einen Eigenstromverbrauch entwickeln?
Wenn die Batterien nicht absolut über abklemmen oder Trennschalter getrennt sind dann hast du mindestens irgendwelche
überwachungsströme in der Anlage.
Viel mehr wäre die Frage ob die Erregerwicklung vielleicht Spannung bekommt obwohl sie es nicht darf.
Und in dem Moment wo der Automat auslöst dürfte kein Strom mehr fließen, was die Batterien nicht weiter entlädt.
Wenn er auslöst erfolgt jedoch eine Störmeldung, das Wiederrum kann über längere Zeit den Akku dann leer ziehen.

Da ist eher angesagt: Strommessung in der Plusleitung vor der Batterie, und nach und nach die Automaten einschalten,
um herauszufinden ob irgendwo unzulässige Ströme fließen.

[MiThoTyN]

Ich würde eh empfehlen eine ständige Stromversorgung zur Anlage zu legen und die Batterien/Akkus dauerhaft an ein Ladegerät zu hängen. Dann muss man sich um Strom keine Sorgen machen. Außerdem verbraucht ein Fernwirkempfänger zur Auslösung auch Strom, der in der Anlage damals nicht vorgesehen war.

Ist denn das Störanzeigegerät noch irgendwo? Da läuft ja ein dickes Kabel von der HLS dorthin. Man könnte darüber auch 220V in die Anlage führen, der Querschnitt sollte langen.

Im besten Fall bauen die auch einen Kompressor ein wie in Köln. Kostet nicht die Welt, macht die Anlage aber wieder deutlich zuverlässiger.

Wir haben ja in Köln, Kassel und Darmstadt viel Erfahrung gesammelt, wenn du oder die Schwabacher Hilfe brauchen, meldet euch. Hauptsache die Anlage läuft wieder und bleibt noch lange in Betrieb.

[Glockengießer]

Ich würde eh empfehlen eine ständige Stromversorgung zur Anlage zu legen und die Batterien/Akkus dauerhaft an ein Ladegerät zu hängen. Dann muss man sich um Strom keine Sorgen machen. Außerdem verbraucht ein Fernwirkempfänger zur Auslösung auch Strom, der in der Anlage damals nicht vorgesehen war.

Ist denn das Störanzeigegerät noch irgendwo? Da läuft ja ein dickes Kabel von der HLS dorthin. Man könnte darüber auch 220V in die Anlage führen, der Querschnitt sollte langen.

Im besten Fall bauen die auch einen Kompressor ein wie in Köln. Kostet nicht die Welt, macht die Anlage aber wieder deutlich zuverlässiger.

Wir haben ja in Köln, Kassel und Darmstadt viel Erfahrung gesammelt, wenn du oder die Schwabacher Hilfe brauchen, meldet euch. Hauptsache die Anlage läuft wieder und bleibt noch lange in Betrieb.

Grüß dich. Die dicke schwarze Steuerleitung für das Störmeldegerät und die Auslöseeinheit wurde leider gekappt - an der Schnittstelle steht jetzt ein Haus drüber... Die Idee hatte ich auch, darüber 230V für ein Ladegerät in den Maschinenraum der Sirene einspeisen zu wollen aber das geht leider nicht mehr...

Dafür stehen andere Ideen seitens der Stadt Schwabach im Raum... Die alte Steuerleitung soll ausgegraben und durch eine Neue ersetzt werden, welche dann zu einem ebenerdig gebauten, neu errichteten Maschinenraum neben der Sirene führt. Dort sollen ein elektrischer Kompressor für die Luftversorgung, Sicherungen für ein Akku-Ladegerät sowie die Auslösegeräte verbaut werden. Das Ladegerät kommt in den unterirdischen Maschinenraum der Sirene und sorgt dafür, dass die Akkus dauerhaft überwacht werden und in der Erhaltungsladung verbleiben. Der Dieselkompressor wird Betriebsbereit erhalten bleiben und stellt bei Stromausfall die Luftversorgung sowie die Akkuladung sicher. Inwieweit diese Ideen und Pläne umgesetzt werden können und was an weiteren Ideen noch dazu kommt, werde ich Berichten.

Jetzt steht am 08.12.2022 zunächst der erste große, akustische Testlauf nach der Reaktivierung an... Der Presslufttank ist schon auf 16bar aufgepumpt und wartet auf seine Nutzung. Ich werde persönlich vor Ort sein, Ton- und Videoaufnahmen machen sowie im Nachgang Bericht erstatten. Wenn die Funkauslösetechnik seitens der ILS Schwabach noch nicht für die Sirenensignale des Zivilschutzes einsetzbar ist, darf ich Alarm und Entwarnung sogar von Hand vor Ort auslösen!

[Glockengießer]

BERICHT ZUM WARNTAG IN SCHWABACH
Die Schwabacher HLS-273 hat ihren ersten Warntag mit Bravour gemeistert! Zwar hat sie Hier und Da noch ein paar Schwierigkeiten - aber nichts, was sich nicht beheben ließe.

Unter Anderem müssen die Einspritzdüsen neu justiert oder instandgesetzt werden, da zu viel Kraftstoff eingespritzt wird und sogar Kraftstoff nachtropft, nachdem der Motor ausgegangen ist. Dies macht sich am Auspuff bemerkbar, welcher sogar nach längerer Betriebsdauer des Motors, unverbrannten Kraftstoff in Form von Dampf/Nebel ausstößt. Wenn dies behoben wurde, verbessern sich die Abgas- und Feinstaubwerte nochmal erheblich und es entsteht weniger Ruß - Auch wird dann weniger Kraftstoff verbraucht. Es wurde inzwischen mit leichtem Heizöl nachgetankt, da dieses nicht ranzig werden kann (Dieselpest) sowie ein fließverbesserndes Additiv hinzu gegeben.

Die Ursache für das Zusammenbrechen der Drehzahl im Schallgeber beim ersten Heulimpuls und beim Start des Entwarnungssignals muss noch gesucht und geklärt werden - Womöglich läuft der Anlasser vom Dieselmotor direkt mit dem Start des Sirenensignals los, auch wenn der Dieselmotor vorher schon am Laufen ist.

Ich durfte den Alarm und das Entwarnungssignal mit dem, ab Auslieferung zur Sirene gehörenden, T&N-Steuergerät selbst starten. Eine Videoaufnahme der laufenden Sirene ist bereits auf YouTube zu finden: https://youtu.be/8Jp8HxFDWXw

Die Schwabacher HLS war sogar im ca. 4,5km entfernten Katzwang (gehört zu Nürnberg) deutlich zu hören https://youtu.be/NTcdg1Z9bc8?t=249
Dort übertönte sie, trotz der Entfernung, zwei moderne HELIN HES-2400er mit Leichtigkeit!
Nach dieser mehr als gelungenen zur Schaustellung ihres Potenzials in Punkto Lautstärke und Reichweite, wird alles Erforderliche getan, um die Maschinerie wieder als aktive Sirene ins Sirenenwarnnetz zu integrieren - Auf www.hochleistungssirene.de darf sie jetzt schon in den Zustand "AKTIV" aktualisiert werden! Zwar ist sie vorerst nur von Hand auslösbar aber doch immerhin. Auch sollen jetzt alle E57-Sirenen sowie eine historische Elektror L1, welche im Zuständigkeitsgebiet der Stadt Schwabach liegen, für den Zivilschutz aufgerüstet werden. Wie in Nußdorf, werde ich auch dort so gut ich kann und soweit meine handwerklichen Kenntnisse sowie Fähigkeiten es ermöglichen, aktiv mithelfen. (Handwerklich mit anpacken)

Wenn sich jemand von Euch ebenfalls in das Projekt "Luftschutzsirenennetz Stadt Schwabach" mit einbringen will, seid ihr herzlich Willkommen! Auch freuen wir (Ich und die Schwabacher) uns über jeden technischen Tipp rund um die HLS und was für deren Betriebsfähigerhaltung zuträglich ist.

Mit ganz lieben Grüßen aus Nürnberg