In Zukunft: Sirenenalarm heißt Gefahr
Zum letzten Mal werden heute die Sirenen zu einem Probelauf von der Plettenberger Leitstelle ausgelöst.
Plettenberg.
Glücklicherweise selten heulten in einigen Stadtteilen von Plettenberg noch Sirenen, um Feuerwehrleute zu einem Brand zu rufen. Nach Anschaffung von Digitalen Meldeempfängern (DME) für jeden Feuerwehrmann ist diese Möglichkeit der Alarmierung nicht mehr erforderlich.
Daher werden zum 30. Juni die verbliebenen acht Sirenen in Ohle, Eiringhausen, Landemert und im Oestertal nicht mehr genutzt, jedenfalls nicht mehr für die Feuerwehr. Außer Betrieb genommen werden sie hingegen nicht. Wenn daher die Sirene in Zukunft heulen würde, gebe es eine größere Gefahr für die Bevölkerung, weist Stadtbrandinspektor Markus Bauckhage, stellvertretender Leiter der Wehr in Plettenberg, hin. "Heute gibt es den letzten Feuerwehr-Probealarm", ist die Sirenen-Zeit vorbei.
Früher war der Sirenenalarm üblich. Denn durch die Strukturen der Warndienste in Zeiten des Kalten Krieges wurden Sirenenanlagen von der Feuerwehr mitgenutzt, von den vormals 58 Sirenen immerhin 16. Mit Einführung der analogen Meldeempfänger und der Beendigung der latenten Bedrohung aus dem Osten verschwanden auch immer mehr Sirenenanlagen. In einigen Bereichen blieben die Sirenen stehen, um bei Großbränden schnell eine große Anzahl Wehrmänner für den Einsatz zu alarmieren.
Mit der Anschaffung der DME, die im Märkischen Kreis nahezu überall funktionieren, gibt es eine neue Alarmiertechnik. Der Träger ist überall erreichbar, bekommt direkt auf ein Display den Einsatzbefehl, weiß sofort schon bei der Anfahrt, was ihn erwarten könnte.
Zudem bieten die 128 Schleifen, die die Feuerwehr Plettenberg eingerichtet hat, die Möglichkeit, für spezielle Einsätze auch nur die betreffenden Fachleute zu alarmieren, ohne gleich die ganze Löschgruppe auf den Plan zu rufen.
Ein weiterer Grund für die Abschaltung der Sirenen liegt aber auch in der Tatsache, dass die Leitstelle des Märkischen Kreises ab dem 1. Juli keine analogen Melder, darunter fallen auch die Sirenen, ansteuern wird. In den Bereichen, die weiterhin mit Sirenalarm ihre Feuerwehrleute alarmieren wollen, müssen die Anlagen für teures Geld umgerüstet werden. "Das haben wir lieber in die Anschaffung der digitalen Meldeempfänmger gesteckt."
Die Feuerwehr vereinbarte allerdings mit der Stadt, dass die bestehenden Sirenen nicht abgebaut werden, sondern zur Warnung der Bevölkerung erhalten bleiben. Zur Probe werden sie dann nur einmal im Jahr bei der Wartung aufheulen. Das wird aber rechtzeitig bekannt gegeben, um Verwirrung zu vermeiden.
"Im Ernstfall erleichtert uns das die Arbeit", so Bauckhage. Denn in den anderen Bereichen der Stadt sind in einem solchen Fall aufwändige Lautsprecherdurchsagen in allen Straßen erforderlich.
In Zukunft heißt es also in Ohle, Eiringhausen, Landemert und Ostertal das Radio einschalten, wenn die Sirenen heulen.
24.06.2005 Von Roland Krahl
Sirenen-News Märkischer Kreis
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