Die Sirenenwerkstatt hat geschrieben: ↑Samstag 23. November 2024, 23:56
Wie soll der FU eine automatische Schlupfkompensation realisieren ohne Drehzahlmessung?
Feldorientierte Regelung sagt dir was?
Bei einer Motormessung misst der FU die Ersatzschaltbilddaten aus und kann so ein virtuelles Motormodell erstellen.
Damit ist eine Schlupfkompensation ganze ohne Sensoren möglich.
Kann man hier schön in Aktion sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=tWpChgsAIN4
Was bei 1Hz funktioniert geht logischerweise auch bei 50Hz.
Natürlich ist die Bandbreite solcher Regelungen begrenzt.
Für hochdynamische Antriebe wird man immer auf einen aktiven Geber zurückgreifen.
Damit ist dann natürlich auch so ein Unfug möglich...
https://www.youtube.com/watch?v=zePrAI5MmHs
Mit einem 4kW Seitenkanalverdichter dran kommen dann auch 130dB da raus.(unmittelbar davor natürlich)
Moment moment.
Die beiden Betriebsarten sind nicht vergleichbar.
Außerdem habe ich auch geschrieben warum 3kW die "normale" Leistungsaufnahme wären bei 2800 U/min.(bei Umrichterbetrieb!)
Der Umrichter wird bei eingestellten 50Hz nicht zwangsläufig auch 50Hz ausgeben.
Das kommt auf die gewählte Regelungsart an.
Bei einfach nur stumpf U/f Betrieb wäre das so.
Bei VVCplus das automatisch auf niedrigste Erregung einregelt für kleinsten Energieverbrauch oder bei bei dem Modus Fluxvektor ohne Geber ist das nicht so.
Was da eingestellt war kann man im Nachhinein nur noch mutmaßen.
Da die Tonfrequenz aber höher als normal war wird irgendwas an Schlupfkompensation aktiv gewesen sein und die Ausgangsfrequenz lag bei über 50Hz.
Damit ist natürlich auch die Leistungsaufnahme erheblich höher da diese eben kubisch zur Drehzahl steigt.
Die Sirenenwerkstatt hat geschrieben: ↑Samstag 23. November 2024, 23:56
Das einzige was der FU wirklich effizienter macht ist doch einfach nur beim Rampen fahren auch Spannung und Strom anzupassen.
Das stimmt so vielleicht für die Umrichter von vorgestern wo man ein konstantes U/f Verhältnis eingestellt hat und fertig war.
Heute geht da deutlich mehr.
Unter anderem auch eine Anpassung der Motorspannung an die Last so das ein Effizienz optimaler Betrieb gewährleistet wird.
Wenn der Motor nicht voll ausgelastet wird kann man die Spannung zurücknehmen um so den Magnetisierungsstrom zu mindern und damit die Verluste zu senken.
Die Sirenenwerkstatt hat geschrieben: ↑Samstag 23. November 2024, 23:56
Und man kann das jetzt vernachlässigen weil... ?
Also mit ansteigender Drehzahl und ansteigender Luft-Last läuft der FU besser weil er die Spannung und den Strom kleiner (effizienter) hält, und dem Motor weniger Leistung zur direkten Verfügung steht wobei der FU ja so Blitzschnell regelt, dass das überhaupt nix ausmacht, versteh ich deine Behauptung richtig?
Weder kann man das vernachlässigen noch regelt deswegen der FU in irgendeiner weise besser.
Natürlich macht es einen Unterschied ob das ganze Luft fördert oder nicht, aber die Auswirkung davon wird sich sowohl im Netz als auch im Umrichterbetrieb wiederfinden.
Wenn man also den zugedeckten Netz und Umrichterbetrieb vergleicht wird sich das ähnlich verhalten wie der offene Netz und Umrichterbetrieb.
Der Einfluss der Drehzahl auf die Leistung ist kubisch.
Aber wie ist der Einfluss der Luftmenge auf die Leistung bei konstanter Drehzahl?
Das wäre ja der eigentlich wichtige Punkt.
Die Sirenenwerkstatt hat geschrieben: ↑Samstag 23. November 2024, 23:56
Wenn das alles stimmt dann frag ich mich wieso FU's nicht wesentlich mehr zum Einsatz kommen in der Industrie und nicht nur dann, wenn man eine wirkliche Regelung benötigt.
Das ist eine Kosten/Nutzen Rechnung.
Wenn Motoren mit hoher Auslastung laufen bringt ein Umrichter nicht allzu viel Einsparungen.
Läuft sowas jedoch häufiger in Teillast sieht das schon ganz anders aus.
Bis zum 1.Juli 2021 war es z.B. möglich die Effizienzanforderungen für kleinere Antriebe mit einem IE2 Motor + Frequenzumrichter zu erfüllen.
Danach ist jetzt mindestens ein IE3 Motor gefordert ein Umrichter ist optional.
Neuere Motoren Techniken wir Permanent Magnet Synchronmotoren oder gar Synchron Reluktanz Motoren brauchen zwingend Frequenzumrichter für den Betrieb.
Die Sirenenwerkstatt hat geschrieben: ↑Samstag 23. November 2024, 23:56
Dann hat man uns Elektrikern in den 3 1/2 Jahren Ausbildung und den 2,2 Jahren Techniker ja anscheinend nur Blödsinn beigebracht.
Nur Blödsinn sicherlich nicht.
Aber das Thema Umrichtertechnik ist umfangreich genug um viele Bücher zu füllen.
Das dort nicht auf alle Feinheiten eingegangen wird und pauschalisiert wird ist nicht verwunderlich.
Siehe den ersten Absatz bezüglich der Schlupfkompensation... die ja offensichtlich nicht Teil der Ausbildung war...