Abi2612 hat geschrieben:Ja, SO paßt's tatsächlich! Das "kasernenartige" Gebäude war dann vermutlich die - mittlerweile abgerissene - alte Volksschule.
Ich korrigiere: 1970 bekam das alte Schulgebäude ein neues Stockwerk draufgesetzt. Aus dem Satteldach wurde das auf aktuellen Luftbildern ersichtliche Flachdach. Das Gebäude steht immernoch und wurde im Laufe der Zeit erweitert/modernisiert. (Siehe Geschichte: http://www.hauptschule-garching.de)
Wie gesagt geb ich dir beim Rest gerne Recht. Klar kann man sich nach so langer Zeit noch irren was das Datum eines Fotos betrifft. Der Besitzer behauptete aber steif und fest, dass es sich um ein besonderes Spiel im Dezember 1959 handelte (Den Dezember sieht man den Bäumen im Hintergrund auch an). Aber wie gesagt, schwarm drüber, das Jahr des Fotos eindeutig klären können wir in dieser Diskussion eh nicht. :-)
Ah es tut sich was. Die Anlage in Garching konnte man sogar von der Autobahn aus sehen. Ich kann mich nähmlich noch daran erinnern. Nur wußte ich damals nich was das für ein Ding ist. Mein Vater konnte mir auch nichts darüber sagen.
Ich hoffe es kommen mal auch die restlichen Bilder.
Ich habe mir ein Buch gekauft. :-) Und zwar nennt sich das "Garching b. München" und ist quasi eine Ortschronik von Garching von vielen bekannten Ortshistorikern zusammengetragen. Ich habe gehofft darin auch noch Aufnahmen der HLS zu finden. Und tatsächlich waren 2 Luftbilder vorhanden, die uns weitere Infos liefern. Leider sind die Bilder nicht ganz so toll (Das Buch ist von 197X oder 198X) und "Nahaufnahmen" sind auch nicht zu sehen.
Aber nichts desto trotz will ich euch die Bilder nicht vorenthalten.
Sodele... Sicherlich ist euch aufgefallen, dass auf dem Bild von 1960 noch keine HLS zu sehen ist. Mir ist aber auch noch was anderes aufgefallen. Ich werd mal versuchen noch mehr herauszufinden.
Ich habe vom "Luftbildverlag Hans Bertram" weitere Luftbilder von Garching bekommen und konnte das Aufstellungsdatum der PiBa in Garching jetzt grob auf Oktober 1961 eingrenzen.
Das ganze beweist sich durch die zeitliche Abfolge der vorhandenen Bilder. Genauere Infos bin ich aber nach wie vor am abklären.
Gruß Joachim
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1963. Die HLS ist klar zu erkennen (Noch ohne die Trafostation) und die Großbaustelle wurde um einen zweiten Abschnitt erweitert.
1962. Die Großbaustelle ist bereits weit fortgeschritten. Allerdings erst der erste Bauabschnitt.
Dezember 1961. Das Bild soll im Dezember 1959 gemacht worden sein. Dezember scheint zu stimmen, da die Bäume kahl sind. Das Jahr ist aber falsch. Da die HLS zu sehen ist, aber die Großbaustelle im Hintergrund noch nicht, muss das Bild Ende 1961, bzw. Anfang 1962 gemacht worden sein.
1961. Hier das Luftbild von mir, welches angeblich 1957 gemacht wurde. HLS sowie das Wohnhaus stehen schon. Allerdings ist von der Großbaustelle noch keine Spur. Es muss also ebenfalls Ende 1961 bzw. Anfang 1962 gemacht worden sein.
1961. Auf dem Bild ist das Wohnhaus mittlerweile zu erkennen. Da wo die HLS später steht, ist ebenfalls schon eine Baustelle zu erkennen.
1960. Weder von der HLS, noch von dem Wohnhaus ist etwas zu erkennen.
So, heute hatte ich die Gelegenheit Garching zu besuchen, und habe endlich Fotos gemacht von der jetzigen Umgebung und will diese euch jetzt nicht vorenthalten.
Wenn ihr wollt, kann ich noch mehr Bilder einstellen, aber vorerst reichen die noch.
Gruß
Sirenen-Steff
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Hier stand sie wohl mal. Rechts daneben das Häuschen (heute Stromverteilerhäuschen).
Es sieht fast so aus als gäbe es da noch was von der alten Pintsch Bamag. Die betonierte Fläche neben dem Trafohäußchen, sieht mir fast nach dem alten Maschinenbunker aus. Auf den Bildern die Abi auf der ersten Seite eingestellt hat. War die HLS eben genau auf dieser Fläche. Da es sich um eine Anlage vom Typ 1 handelte könnte es sein das es sich sogar um ein Musterbau der Anlage 1 gewesen ist. Auf dem 3. Bild von Steffen befindet sich neben dem runden Deckel ein größerer Deckel. Und der ist groß genug um sogar ein Dieselmotor rein oder raus zu bringen. Es könnte doch dann möglich sein das man sich hier um ein Rückbau wegen der Kosten gedrückt hat.
Frage an Sirenen-Steff! Ist dir im hinteren Bereich dieser Fläche etwas aufgefallen. Etwa ein nachträglich zubetoniertes Loch oder so. Diese Fläche kann nähmlich auf die Größe eines Maschinenbunker Typ 1 hinkommen.
Scheiße das ich kein Auto hab sonst wäre ich da mal selber hingefahren. Wo der Standort ist weiß ich ja. Aber es gibt noch 2 Bilder in meinem Fundus die zeigen eine Pintsch Banmag Typ 1 Standort war Eichendorfstr Ottobrunn. Man sieh tauch auf den Bildern die ungefähre Größe der Maschinenbunker. Von daher plädiere ich das es sich um Garching um eine Art Muster oder Prototypenanlage handelt.
P.s Nein ich habe keine weiteren Bilder mehr. Leider hat mir Herr Abi mir meine Bilder nicht mehr zurück gegeben.
Wie waren denn die frei aufgestellten Anlagen 1 technisch aufgebaut? Das unten im Fuß sieht aus wie ein Mannloch bei einem Druckbehälter, der wäre dann wohl direkt unter dem Mast stehend im Boden (der Mast ist zu dünn dafür, außerdem enthält er Abgas- und Zuluftleitungen). Andererseits scheint der Mast unten einen ähnlichen viereckigen Abschluss zu haben wie die linke Bodenklappe auf den Fotos oben.
Meine Vermutung bei der Anlage 1: Man baute erst den unterirdischen Maschinenraum mit Einstieg (rund, entspräche der kleinen Klappe auf dem Foto) und Mastfundament. Vor dem Aufstellen des Mastes schafft man durch die große Öffnung die Maschinenanlage hinein, das könnte so ein kompakter Block gewesen sein, wie er bekannt ist, dann kommt der Druckbehälter ins Loch und dann der Mast obendrauf. Wartung und Tanken danach durch den runden, kleinen Einstieg, wenn man was Größeres vorhatte, hätte man den Mast abnehmen müssen. Aber die Anlage war so ziemlich kompakt trotz separatem Luftbehälter.
Demnach hätten wir auf dem Foto die Reste des Maschinenraumes vor uns. Vermutlich ist der ausgeräumt und verfüllt, aber wer weiß?
Die Bauart der Typ 1 zur Typ zwei war nich viel anders. Bei der Typ 1 war der Luftkessel auch im Sirenenmast untergbracht. Die Maschinenbunker dürften ziehmlich baugleich gewesen sein. Die der Einstieg war bei Typ 1 eben durch die typischen Hörmann Kuppeln. Bei der Typ 2 war der Einstieg durch den Sirenenmast.
Die Bilder von Steffen hab ich in Auftrag gegeben. Hintergrund ist, dass ich nach mehreren Monaten Recherche bei vielen Stellen und Personen in Garching letzte Woche eine Mail bekam, in der sinngemäß stand: "Selbst im noch vorhandenen Bunker ist kein Hinweis auf das Baujahr vorhanden". Das war nach all dem Schriftwechsel das erste mal, dass man mir sagte, dass der Bunker noch steht. So hab ich Steffen dazu "verdonnert", vor Ort nachzuschauen. Ich bin gerade dabei, mehr darüber herauszufinden. Ggf. kann ich einen Termin ausmachen, an dem jemand in den Bunker steigen kann. Vielleicht findet sich ja doch noch was.
Für die Theorie mit der "Musteranlage" spricht sehr viel. Neben dem Baujahr auch der Bunkereinstieg und die Revisionsöffnung für den Diesel. Diese Bauform ist bisher nur bei der Anlage in Garching bekannt. Die Anlage in Ottobrunn und die in Kassel (http://hochleistungssirene.de/index.php ... pic=9#bild) haben jeweils schon den markanten runden Bunkerdomdeckel und nicht mehr den flachen Gullydeckel.
Gruß Joachim
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Vorne der Drucklufttank, der durch ein Mannloch aus dem Maschinenbunker erreichbar war. Hintendran der eigentliche Maschinenbunker mit Revisionsöffnung für den Diesel und "Gully-Deckel" für den Einstieg.
Zeitlich würde ich es andersrum einordnen. Der "Gully-Deckel" wurde nach ein paar Anlagen ausgemustert und dann auf den typischen Hörmann-Deckel gewechselt. Wahrscheinlich war der Gullydeckel nicht gut genug gegen eindringendes Wasser geschützt oder verdreckte zu schnell.