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Re: Düsseldorf: Fehlalarm sorgte für Verwirrung
Verfasst: Freitag 11. April 2014, 18:45
von Fahrradklingel
Es ist ein größtenteils noch analoges System. Ums mal banal auszudrücken, vergleichen wirs doch mit UKW-Radio: dafür gibt es ja bekanntlich FM-Transmitter, so dass man z.B. im Auto den MP3-Player übers Autoradio hören kann (was wegen der geringen Leistung unproblematisch ist).
Es gibt Möglichkeiten, wenn man weiß, wie. Ein Geheimnis ist das nicht, die Technik ist öffentlich bekannt und beschrieben. Also kann man nicht wirklich von "rein kommen" sprechen. Ein mit laufendem Motor abgestelltes offenes Auto muss man zwar nicht aufbrechen, aber wenn man damit wegfährt, ist es natürlich trotzdem ein Diebstahl.
Privatfunker kennen sich gut mit den Regelungen aus, von daher würde ich jetzt den Täter auch nicht aus dieser Szene vermuten. Das wäre wie Kaminbauer gleich der Brandstiftung zu verdächtigen, nur weil sie sich mit Feuer auskennen.
Re: Düsseldorf: Fehlalarm sorgte für Verwirrung
Verfasst: Mittwoch 23. April 2014, 12:47
von Troubadix
Genauso sehe ich das auch! Jeder, der sich mit Amateurfunk beschäftigt, weis, dass das geht, und auch WIE das geht. Aber KEIN Funkamateur wird dieses Wissen missbräuchlich anwenden. Vermutlich sind das irgendwelche Kinder oder (wie sagt man so schön) "Heranwachsende", die sich mit ihrem zusammengesuchten "Wissen" ausprobieren und dabei gar nicht daran denken, was sie mit ihrem tun anrichten! Ggf. sind diese Freaks noch nicht mal strafmündig.
Das ist halt auch ein wenig die Kehrseite davon, dass Wissen heute sehr offen verfügbar ist! Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass hier die Sirenenbetreiber handeln müssen. Wer sein Auto (guter Vergleich!) mit offenen Türen und Schlüssel im Zündschloss abstellt, muss sich im Falle eines Diebstahls mindestens eine Standpauke von der Polizei anhören, bzw. sogar Schlimmeres befürchten, wenn mit dem Auto Schaden angerichtet wird. Oder wer ohne Firewall und Virenschutz im Internet surft, darf sich auch nicht wundern, wenn ihm irgendwann die Kontrolle über seinen Rechner abhanden kommt. Natürlich bleiben die Täter die "Bösen", und die Opfer bleiben die Geschädigten, aber so wie Gelegenheit Diebe macht, so kann man auch von einer kleinen Mitschuld sprechen, wenn man als Stadt/Gemeinde/Landkreis ein mindestens 50 Jahre altes ungeschütztes Alarmierungssystem nutzt.
Re: Düsseldorf: Fehlalarm sorgte für Verwirrung
Verfasst: Mittwoch 23. April 2014, 20:02
von hoffendlichS3
Damit willst du also aussagen das jede Stadt/Gemeinde die noch analog über Tonfolge Alarmiert (wie wir hier auch)
Fahrlässig handet und auf gut Deutsch selber Schuld hat...?
Und du glaubst doch nicht das die Ärger bekommen deswegen ;-)
Die Bösen sind immer die die es missbraucht haben, immerhin ist es ja verboten :P
Re: Düsseldorf: Fehlalarm sorgte für Verwirrung
Verfasst: Mittwoch 23. April 2014, 23:20
von Troubadix
Du hast da schon recht und ich hatte ja auch geschrieben, dass die eigentlichen Täter auch die Täter bleiben. Aber zeig mal bei der Polizei einen Diebstahl, eine Sachbeschädigung oder sonstwas als Geschädigter an, und es stellt sich heraus, dass du als Privatmensch da irgendwo nachlässig in Sachen "Vorbeugung" warst. Sofort bekommt man mehr oder weniger direkt einen Vorwurf um die Ohren gehauen, und muss sich oft sogar eine "Mitschuld" nachsagen lassen. Und schlimmer noch, wenn derartiges von Versicherungen ausgeht, und die einem dann versuchen mit der Argumentation den Versicherungsschutz zu entziehen. Habe das schon mehrfach so erlebt. Dann leg ich bei den Behörden aber auch diesen Maßstab an!
Die analoge Alarmierung über 5-Tonfolge ist nun wirklich eine veraltete Technik - nicht nur weil er recht leicht manipuliert werden kann, sondern weil die Alarmierungssequenzen recht lange dauern, und solange auch den meist auf der selben Frequenz liegenden Sprechfunk blockieren. Ich hab mal gefragt, wie lange es dauert, bis z.B. bei uns im Kreis sämtliche Analogschleifen für die Sirenen beim kreisweiten Alarm "Warnung" durch sind. Es dauert angeblich etwa 15 Minuten! Und das genau zu einem Zeitpunkt, wo auch der Sprechfunk dringend gebraucht wird. So soll es auch beim ersten echten Warnalarm vor eineinhalb Wochen gewesen sein (Störfall Evonik). Und genau deshalb wird bei uns auch fleissig auf POGSAC umgerüstet, wo die Alarmierung deutlich schneller vonstatten geht, der 4-Funk nicht belegt wird und eben auch eine Manipulation zumindest schwieriger ist.