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Auslaufzeit einer E57

Verfasst: Donnerstag 26. Oktober 2006, 16:55
von LRKON
Hey Freaks - ne kurze technische Frage: Hat mal jemand von euch die exakte Auslaufzeit einer E57 gestoppt - und wenn ja, wie lang ist sie bitte? Ich habe hier eine D-Sirene von 1983 (ABEG) deren Nachdrehen mir recht lange vorkommt. Hab das gute Teil mal mit dem Zeigefinder angeschoben und ein deutliches Knurren damit erzeugt. Die Nachlaufzeit allein von dem Bißchen war rund eine Minute!! Nun hab ich mir mal zwei Soundaufnahmen hier aus dem Forum angehört - dort ist bei den E 57 auch nach Vollbetrieb nach etwa einer Minute nichts mehr zu hören....???

Re: Auslaufzeit einer

Verfasst: Donnerstag 26. Oktober 2006, 18:08
von WS-Paul
Das nichts mehr zu hören ist, heisst nicht, dass der Rotor nicht mehr dreht
Die Aufnahmen sind ja wohl aus "sicherer" Entfernung gemacht worden. Da hört man zwar keinen Ton mehr, aber wenn man dichter rangeht sieht man den Rotor noch drehen!
Die Hörweite, die im Wiki angegeben ist erscheint mir doch etwas groß..., komisch ist auch, dass die Hörweite bei "Windstille" und "gegen den Wind" identisch ist. Wir wissen doch, dass der Wind schon ein Freund der Schallverteilung ist. Deshalb ist die Hörweite " mir dem Wind" ja auch gleich 1,5km weiter
Aber 4,5km gegen und 6km mit dem Wind..., da muss man aber echt gute Ohren haben

Und wenn dein Motor nach dem "Anschubsen mit dem Zeigefinger" ca. eine Minute nachdreht..., RESPEKT.
Dass schaffen nicht mal unsere neuen gelagerten Motoren aus der Werksüberholung

Re: Auslaufzeit einer

Verfasst: Donnerstag 26. Oktober 2006, 19:27
von Ralph
Und wenn dein Motor nach dem "Anschubsen mit dem Zeigefinger" ca. eine Minute nachdreht..., RESPEKT.
Dass schaffen nicht mal unsere neuen gelagerten Motoren aus der Werksüberholung
Bei meiner Sirene (Modell immernoch unbekannt -> vermtl. L141!) habe ich auch eine AusDREHzeit von ca. 60 sek beim Anschubsen von Hand, obwohl die so uralt ist, dass der rotor komplett gest stand, als ich sie bekommen habe und der Motor ist sowieso hin!

Re: Auslaufzeit einer

Verfasst: Freitag 27. Oktober 2006, 00:22
von Wolfi
Also, die Auslaufzeit einer bis zum totalen Stillstand des Rotors ist deutlich länger als eine Minute - bis zu ca. 3 Minuten. Das liegt daran, daß besonders bei niedrigen Umdrehungszahlen der Rotor kaum Reibung hat, auch der bürstenlose Induktionsmotor hat nur eine äußerst geringe Lagerreibung, so daß es recht lange dauern kann, bis auch der letzte Rest von Rotationsenergie vollkommen abgebaut ist.

Ja, und wer technische Daten von anderen Sirenen wie DS 977 oder WW II-Modelle hat ... immer rein damit ins Forum !!!

Grüße,
Wolfi

Re: Auslaufzeit einer

Verfasst: Freitag 27. Oktober 2006, 16:41
von duese
[...]
Aber 4,5km gegen und 6km mit dem Wind..., da muss man aber echt gute Ohren haben
[...]
Das kommt schon hin.
Ich komm aus Rehling und meine Freundin wohnt im 5km Luftlinie entfernten Langweid. Ich bin bei ihr schon von unserer Sirene wach geworden und Kameraden von mir sind schon wegen der Langweider Sirene zum Feuerwehrhaus gewetzt.
Andererseits ist es auch schon passiert, dass ich bei gekipptem Fenster in Richtung unserer Sirene (ca. 500m Luftlinie) einen Alarm überhört hab. KOmmt halt wirklich ganz stark auf den Wind an.

duese

Re: Auslaufzeit einer

Verfasst: Samstag 28. Oktober 2006, 01:00
von Gast
Und wenn dein Motor nach dem "Anschubsen mit dem Zeigefinger" ca. eine Minute nachdreht..., RESPEKT.
Dass schaffen nicht mal unsere neuen gelagerten Motoren aus der Werksüberholung
Bei meiner Sirene (Modell immernoch unbekannt -> vermtl. L141!) habe ich auch eine AusDREHzeit von ca. 60 sek beim Anschubsen von Hand, obwohl die so uralt ist, dass der rotor komplett gest stand, als ich sie bekommen habe und der Motor ist sowieso hin!
Dass der Motor hin ist leistet hier einen nicht zu unterschätzenden Beitrag!
Wenn du den Motor anlaufen lässt, wird ja in den Läufer ein Magnetfeld induzier, von dem nach dem Auslaufen noch einige Zeit ein Rest vorhanden ist.
Dieser lässt den Motor beim auslaufen als selbsterregten Drehstromgenerator wirken, was die Auslaufzeit doch deutlich verringert.
Dieses Magnetfeld kann übrigens selbst einige Jahre nach dem letzten Anlaufen noch erhalten sein.

Ich beziehe mich hier wie immer auf Industriemotoren mit meinen Angaben.
Ich glaube aber nicht das der kleinere Läufer der Überlast-Motoren daran was ändert.

Übrigens:
Ich hatte immer diesen Unterschied unterschätzt, bis ich irgendwann mal 2 fast identische Motoren im Leerlauf verglichen habe:
Wärend der Gußeisen-Motor fast sofort steht lief der andere fast 2 Minuten nach - die Welle sammt Läufer als einzige Schwungmasse, genau wie beim anderen.
Der Gußeisen-Motor war ein üblicher Industriemotor, der andere ein sehr leichter Spezialmotor aus Aluminium, bei dem der Läufer aus einer Legierung besteht die beim Abschalten sofort das Magnetfeld verliert.

Re: Auslaufzeit einer

Verfasst: Sonntag 29. Oktober 2006, 13:57
von LRKON
also die bremswirkung einer auto-induktion ist beachtlich!! ich hab das nämlich bei meiner russischen C-28 gemerkt. diese funktioniert ja derzeit noch mit phasenschieber-schaltung. und wenn man die (mit schall-schutz) hochfahren läßt und dann einfach den stecker aus der dose zieht, wird die umdrehungszahl innerhalb einer (!) sekunde drastisch verringert