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Sachsenwerk Sirene und Ihr Einsatz in WK II

Verfasst: Samstag 1. Oktober 2011, 22:58
von FunkerVogth
Moin.

Bin heute wieder mal über ein Video der reastaurierten Sachsenwerk gestolpert. Ich gebe zu ich mag Sie von Ihrem Sound her nicht. Das Signal kommt nicht klar genug rüber und das bringt mich nun zur nächsten Frage:

Wir hören hier immer den Feueralarm. Man muß aber sagen das man Ihn nicht so deutlich heraushört wie bei anderen Motorsirenen, ich meine die Drehzahl und somit der Ton nimmt ohne Takt kaum ab.

Wenn die wirklich so gelaufen ist, kann die unmöglich als Luftschutzsirene gelaufen sein. Der takt ist ja noch kürzer und das Signal kann kaum richtig rübergekommen sein.

Irre ich mich da oder läuft, bzw. hört sich die Sirene in Wirklichkeit ganz anders an. Wenn ja, was stimmt hier nicht?

Das haben ja auch schon andere user bei den Youtube-Videos angemerkt. Irgendwas kann da nicht stimmen, vielleicht funktioniert sie immer noch nicht so wie es sein soll......

Re: Sachsenwerk Sirene und Ihr Einsatz in WK II

Verfasst: Sonntag 2. Oktober 2011, 15:57
von Hendi
Ich weiß es nicht, aber vielleicht wurde getrickst - d.h. Lüfterrad 100% laufenlassen während des Ausheulen und der getrennte Signalrotor vielleicht sogar elektrisch gebremst? (Durch Generatorbetrieb - vielleicht sogar mit Energierückgewinnung durch Rückspeisung ins Netz ? *duck und weg*)

Hendi

Re: Sachsenwerk Sirene und Ihr Einsatz in WK II

Verfasst: Sonntag 2. Oktober 2011, 22:49
von FunkerVogth
ok, ich sehe schon ich muß mal in die Patentschrift schauen, sofern die in der "Bibel" steht.

Re: Sachsenwerk Sirene und Ihr Einsatz in WK II

Verfasst: Donnerstag 6. Oktober 2011, 00:11
von FunkerVogth
...also bisher habe ich das so verstanden das man damals die Signale sauber und deutlich heraushören konnte bei gleichbleibender Lautstärke.

Aber so kann das nie gelaufen sein.

Re: Sachsenwerk Sirene und Ihr Einsatz in WK II

Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2011, 23:41
von der Papst
Dass das Gebläse während dem Alarm immer eingeschaltet war ist anzunehmen, das war ja gerade der Vorteil der Sachsenwerk und ist auch in der Patentschrift so aufgeführt.

Wie wir wissen gab es ab 1939 ein neues Reichsluftschutzgesetz, dass die Tonhöhe auf 385 (oder schon 440?) Hz normt und die verschidenen Signale einführt => alle Doppelsirenen und Sirenen die fähig sind, Tieftonsignale abzugeben sind aus der Zeit davor.

Weiß jemand ob es davor überhaupt schon getaktete Signale gab?
Oder war damals einfach Tiefton -> Feueralarm, Hochton -> Luftalarm?
Bei so einem Betrieb allerdings könnte die Sachsenwerk ihren Vorteil gar nicht ausspielen.

Wenn es getaktete Signale gab, dann stellt sich die Frage wie diese realisiert wurden.
Vergesst das mit dem Generatorbetrieb, dazu müsste man das Teil fremderregen, ist ja ein Drehstrom-Induktionsmotor.
Die einzige Möglichkeit dafür wäre die Drehfeldrichtung umzudrehen, dabei würde der Rotor mit vielfacher Nennleistung des Motors abgebremst und danach in Gegenrichtung beschleunigt.

Wir wissen aber auch, dass eines der beiden Sachsenwerk-Modelle einen Rotor-Motor mit 2 verschiedenen Polzahlen hatte, es wäre also denkbar dass sie beim Luftalarm zwischen den Polzahlen wechselt.

Aber vermutlich macht der Unterschied mit dem ständig eingeschalteten Gebläse am meisten aus.
Das Gebläse hat viel mehr Luftwiderstand als der Rotor, dadurch wird es viel stärker abgebremst nach abschalten beider Motoren.
Dadurch wird die Sirene viel schneller leiser als tiefer.
Edit: Und genau darum hört sich das jetzt so komisch an

Re: Sachsenwerk Sirene und Ihr Einsatz in WK II

Verfasst: Mittwoch 12. Oktober 2011, 20:16
von FunkerVogth
Gehen wir jetzt davon aus das das Lüfterrad ständig laufen soll, so sollte der Alarm deutlicher rüberkommen. Wenn das so ist, dann passt das hier nicht. Kann es nicht sein das beides abgeschaltet wird im Takt? Dann wäre es falsch.

Ach ja, egal von wann, aber ich kann mir nicht vorstellen das die Kiste so zu etwas hätte taugen sollen, eher nur für nen langen Ton, sonst aber auch nix.

Früher dachte ich, die Sirene im Spielfilm "Die Brücke" ganz am Anfang könnte so eine gewesen sein, aber das paßt nicht vom Aussehen her. Aber dieses starke Hoch und runterlaufen hat schon was. Schauts euch mal an.

Re: Sachsenwerk Sirene und Ihr Einsatz in WK II

Verfasst: Montag 24. Oktober 2011, 01:38
von der Papst
FunkerVogth hat geschrieben:Gehen wir jetzt davon aus das das Lüfterrad ständig laufen soll, so sollte der Alarm deutlicher rüberkommen. Wenn das so ist, dann passt das hier nicht. Kann es nicht sein das beides abgeschaltet wird im Takt? Dann wäre es falsch.
Ja, das ist das Problem. Die heute aktiven Sirenen hängen an einer normalen Steuerung mit nur 1 Relais, somit werden beide Motoren im Takt geschaltet.

Die Sachsenwerk braucht eine eigene Steuerung, die das Gebläse laufen lässt und nur den kleinen Motor taktet.

Re: Sachsenwerk Sirene und Ihr Einsatz in WK II

Verfasst: Montag 24. Oktober 2011, 18:42
von Land 4-4
Die Sachsenwerk braucht eine eigene Steuerung, die das Gebläse laufen lässt und nur den kleinen Motor taktet.

STIMMT!!!

Re: Sachsenwerk Sirene und Ihr Einsatz in WK II

Verfasst: Montag 24. Oktober 2011, 21:18
von FunkerVogth
dachte ich es mir, also "schlecht" Restauriert mal vorsichtig ausgedrückt. Gibts denn da Kontakte zu den Besitzern/Restauratoren? Ich denke einen 1 min. Takt für das Lüfterrad zu zaubern sollte nicht das Problem sein.

Wäre schön wenn die endlich original laufen würde.....

Re: Sachsenwerk Sirene und Ihr Einsatz in WK II

Verfasst: Mittwoch 26. Oktober 2011, 01:06
von der Papst
FunkerVogth hat geschrieben:dachte ich es mir, also "schlecht" Restauriert mal vorsichtig ausgedrückt. Gibts denn da Kontakte zu den Besitzern/Restauratoren? Ich denke einen 1 min. Takt für das Lüfterrad zu zaubern sollte nicht das Problem sein.

Wäre schön wenn die endlich original laufen würde.....
Eigentlich braucht die Sachsenwerk 2 Frequenzumrichter, dann kann man wirklich alles damit machen :)