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Bastelvorschlag für eine mechanische Sirene

Verfasst: Dienstag 17. Juli 2012, 22:48
von MaBe
Mir kommt da gerade eine ganz spinnerte Idee: Mechanischer Gewichtsantrieb! Geht natürlich nur in einem Mast mit ordentlichen Durchmesser. Also - oben im Mast sitzen zwei Baugruppen. Eine Gruppe mit einem Rundkettenrad nimmt die Gewichtskraft von einem ordentlichen Gewicht auf und treibt über eine Kupplungs- und Bremseinheit die Sirene im Takt des gewünschten Signales an - oder eben nicht.

Zweite Baugruppe ist der elektrische Aufzug, der immer dann losläuft und die Endloskette mit dem Gewicht an seiner Umlenkrolle um den Betrag hochzieht, der auf der Abtriebsseite abgelaufen ist. Ohne Strom läuft die Sirene solange, bis das Gewicht unten ankommt. Und wenn das Netz wieder da ist, leiert der Motor das Gewicht wieder hoch.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

1 - Keine Akkus, die mit der Zeit mürbe würden, auch ohne daß man sie nutzt. Auch nach 50 Jahren hat dieses Gewichtssystem noch 100% Leistung.
2 - So gut wie kein Ruhestromverbrauch, außer für den Fernwirkempfänger - naja, der braucht sogar einen Akku, aber nur einen kleinen.
3 - Das ganze Gerät ließe sich sogar bei einem kompletten Zusammenbruch unserer Zivilisation über einen Seilzug von unten steuern und notfalls mit einer Handkurbel wieder aufziehen.
4 - Da es sich um lohnkostenintensive Kleinserienfertigung handeln würde, blieben annähernd 100% der Wertschöpfungskette im Inland, Auslagerung der Herstellung nach China wäre sinnlos und niemand würde die Idee klauen, weil alle sie für doof halten würden. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal für den Hersteller also :-)
5 - Auch die Wartung wäre ein Konjunkturprogramm für Fachbetriebe in Deutschland.
6 - Eine rein elektromechanische Lösung läßt sich auch in 100 Jahren durch einen halbwegs begabten Mechaniker warten und instandhalten, auch wenn die letzten Unterlagen verloren gegangen sind, denn dieses Ding wäre nichts als materialisierte menschliche Logik!

Kinder - worauf warten wir noch? Laßt uns 'ne Firma gründen und das Land retten...

Matthias

Re: Bastelvorschlag für eine mechanische Sirene

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2012, 13:22
von Fahrradklingel
Nette Idee, erinnert mich an die frühen Eisenbahn-Läutewerke, die ähnlich funktionierten.

Allerdings würde ich dann nicht kuppeln und bremsen, sondern einfach einen Freilauf nehmen und das obere Kettenrad simpel sperren/freigeben. Mit Getriebe hätte es eh nicht die schnellste Geschwindigkeit. Dann braucht man den Kupplungskrams nicht. Aber nach 50 Jahren 100% Leistung? Das setzt sehr gute Wartung voraus ;-)

Aber wenn man für den FWE schon nen Akku braucht (und den Auslösemechanismus, egal welcher Art), kann man auch gleich einen selbstentladungsarmen LiIon o.Ä. nehmen und ne ECN dranpacken :-P

Re: Bastelvorschlag für eine mechanische Sirene

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2012, 13:49
von MaBe
Ja, der Gedanke, einen Freilauf und nur eine Bremse für den Antrieb zu nutzen, kam mir inzwischen auch schon, das würde die Technik deutlich vereinfachen. Statt mit endloser Kette könnte man auch mit einem einfachen Differential arbeiten. Auf die eine Seite wirkt der Aufzug und die andere Seite treibt die Sirene an und der Mitteltrieb ginge auf das Ketten- oder Seilhaspel. Damit könnte man die wesentlichen Baugruppen schon mal beim gut sortierten Durchschnittschrottplatz beschaffen.

Bei der richtigen Wahl der Materialpaarungen könnte man vielleicht auf Schmierung verzichten, bzw wenn man den Druckausgleich im inneren des Getriebes mit einem sehr langen Labyrinth bewerkstelligt, könnte man Sauerstoff und Feuchtigkeit vom Schmiermittel vollkommen fernhalten. Und mit den entsprechenden Schmierstoffen würde ich in das Getriebe höchsten alle 50 Jahre reinschauen wollen.

Die Eisenbahnläutewerke von Siemens z.B. hatten von vorneherein nur einen manuellen Aufzug und sie mußten nur sehr wenig Kraft aufbringen. Die Mechanik einer E57 würde schon deutlich mehr Leistung benötigen. Aber mein Vorschlag ist ja auch nicht allzu ernst gemeint. Aber cool wär's schon oder?

Re: Bastelvorschlag für eine mechanische Sirene

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2012, 13:49
von MaBe
Ja, der Gedanke, einen Freilauf und nur eine Bremse für den Antrieb zu nutzen, kam mir inzwischen auch schon, das würde die Technik deutlich vereinfachen. Statt mit endloser Kette könnte man auch mit einem einfachen Differential arbeiten. Auf die eine Seite wirkt der Aufzug und die andere Seite treibt die Sirene an und der Mitteltrieb ginge auf das Ketten- oder Seilhaspel. Damit könnte man die wesentlichen Baugruppen schon mal beim gut sortierten Durchschnittschrottplatz beschaffen.

Bei der richtigen Wahl der Materialpaarungen könnte man vielleicht auf Schmierung verzichten, bzw wenn man den Druckausgleich im inneren des Getriebes mit einem sehr langen Labyrinth bewerkstelligt, könnte man Sauerstoff und Feuchtigkeit vom Schmiermittel vollkommen fernhalten. Und mit den entsprechenden Schmierstoffen würde ich in das Getriebe höchsten alle 50 Jahre reinschauen wollen.

Die Eisenbahnläutewerke von Siemens z.B. hatten von vorneherein nur einen manuellen Aufzug und sie mußten nur sehr wenig Kraft aufbringen. Die Mechanik einer E57 würde schon deutlich mehr Leistung benötigen. Aber mein Vorschlag ist ja auch nicht allzu ernst gemeint. Aber cool wär's schon oder?

Re: Bastelvorschlag für eine mechanische Sirene

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2012, 14:38
von Totusignotus

Re: Bastelvorschlag für eine mechanische Sirene

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2012, 16:17
von Fox 1
Das ist eher schlecht umzusetzten. Da es ja ohnehin Elektronische Sirenen ala ECN/ECI, Sircom, Pavian usw. Dazu kommen noch vereinzelt die Pneumatische Sirenen. Dort sind sowieso schon Akkus verbaut, die per Strom oder Solarpanel aufgeladen werden.

Ich kann mir das irgendwie sowieso nicht vorstellen, dass das Hochkonjunktur haben soll, da der Bund/Kommune ohnehin kaum Geld in der Kasse hat.

Re: Bastelvorschlag für eine mechanische Sirene

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2012, 21:10
von MaBe
Naja, ganz soooo ernst ist die Idee vielleicht gar nicht gemeint. Aber darf ja mal ein bißchen rumspinnen. Was meinst Du, was sie damals dem alten Marconi erzählt haben, als der von drahtloser Kommunikation über den Atlantik rumphantasiert hat. Auch mit dem Abstand von 100 Jahren ist meine Idee schon mal näher an der technischen Umsetzbarkeit. Wenn auch nicht an der kaufmännischen...