Elektror Sirenensteuerung

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MiThoTyN
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Elektror Sirenensteuerung

Beitrag von MiThoTyN »

Hallo Leute!

Heute kam ein großes schweres Paket mit 2 Sirenensteuerungen von Elektror bei mir an. Über die genauen Umstände dieser Aktion kann HP mehr Infos geben. Ich bin quasi nur für den Im-/Export zuständig und hab die Steuerungen erstmal an mich genommen.

Ich hab natürlich mal geschaut, was es mit den Steuerungen auf sich hat. Dazu hier mal paar Bilder und Text dazu.

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Hier einer der Kästen geöffnet. Das hier ist die große Ausführung mit 6 Programmen. Es gibt auch noch eine kleine Ausführung, die nur 1 Programm hat. Der Kasten ist dann entsprechend kleiner, aber genauso aufgebaut.

Unter den Aufklebern stehen die weiteren Programmnamen. Der zweite Knopf ist für den Katastrophenalarm. Übrigens ist die Frontplatte zweisprachig ausgeführt. Auf der Rückseite stehen die ganzen Sachen in englisch.

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Im Deckel des Kastens der Anschlussplan. Einfacher gehts wohl nicht. Strom rein. Knopp drücken. Signal raus.

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Hier nun das Herzstück der Steuerung. Auf der rechten Seite sieht man die 6 Slots für 6 Programme. Nur der erste Slot ist belegt. Dort steckt die Karte für den Feueralarm.

Auf der linken Seite dann die eigentliche Steuerung. Ziemlich wahrscheinlich ist dort ein einfacher Timer vorhanden, der alle 2-3 Sekunden einen Impuls von sich gibt. Über den Poti auf der linken Seite wird wahrscheinlich die Geschwindigkeit justiert. Die 3 IC auf der Platine sind unkenntlich gemacht. Vermutlich sind es aber sowas wie Schieberegister oder Zähler. Bei jedem Impuls des Timers zählen die Schaltkreise um eins weiter. Insgesamt gibt es dann 20 Ausgänge (19 blaue Dioden, 19 Transistoren, ...) der oberste Ausgang ist aber nicht angeschlossen.

Die Steuerung macht also nichts anderes, als jeden der 20 Ausgänge nacheinander für eine bestimmte Zeit einzuschalten. Zusätzlich muss es eine Art Rücksetzung geben, die dafür sorgt, dass die Steuerung an einer bestimmten Stelle von vorne anfängt und irgendwann auch aufhört.

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Hier jetzt die Karte für den Feueralarm. Die Platinen sind für alle Signale gleich aufgebaut. Die Form des Signals wird einzig durch die Anordnung der Dioden in der unteren Reihe bestimmt. In diesem Fall sind 5 Dioden von 20 vorhanden, die eben den 12 Sekunden Dauerton produzieren. Allerdings kommt man mit 5 * x = 12 nur auf ungerade Werte. Die genauen Timings und warum es dann 20 (19 bestückte) Ausgänge gibt hab ich noch nicht durchschaut. Auch muss es wie gesagt irgendwo ein Mechanismus geben, die das ganze in diesem Fall 3mal wiederholt. Ob das immer 3 Wiederholungen sind oder auch per Diode irgendwo festgelegt wird weiß ich nicht. Es gibt an einer Stelle nochmal eine Diode, die dafür gedacht sein könnte. Da muss man nochmal genauer nachgucken.

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Zum Schluss das Typenschild. Gibt nicht viel her. Vielleicht steckt in der Typenbezeichnung 77/2 das Baujahr mit drinne, aber das ist reine Spekulation.

Soweit erstmal.

Gruß Joachim
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HP.D
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Re: Elektror Sirenensteuerung

Beitrag von HP.D »

N´abend... Die Teile stammen direkt von Elektror. Man hatte mich angeschrieben, ob ich das gebrauchen könne. Das lag bei denen wohl so rum. Ganz billig wars allerdings nicht. Aber wie´s aussieht ist es den Preis wert...
..und im Notfall werden wir über die Medien informiert... Klar, hab auch immer ein Radio eingeschaltet dabei... :-(
Klauskinski
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Re: Elektror Sirenensteuerung

Beitrag von Klauskinski »

Moin!

Man beachte den alten Elektror-Schrifzug auf der Platine und den neuen an der Steuerung. Er muss also während der Übergangszeit gebaut worden sein. Die Frage ist nur, wann das gewesen ist.
Rainer
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Re: Elektror Sirenensteuerung

Beitrag von Rainer »

von der technischen Bestückung könnte das mit 1977 in etwa hinkommen!
Rainer
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Re: Elektror Sirenensteuerung

Beitrag von Rainer »

Ganz einfach mal auf dem Siemens-Kondensator nachsehen! Da steht meistens ein Fertigungsdatum drauf. Dann ist das ganze Gerät meistens 4-6Monate jünger.
DS977
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Re: Elektror Sirenensteuerung

Beitrag von DS977 »

Moin Joachim,

die Vermutung zur Grundphilosophie der Steuerung würde ich genauso sehen ! Es scheint eine Art "elektronische Walzensteuerung" zu sein, in dem Sinn, daß wie Du sagst, ein Grundtakt mit der kleinsten erforderlichen Länge (5s z.B. vom Luftalarm oder 2,5s wenn durch andere Alarme eine kleinere Teilung vonnöten ist) durchläuft und je nach Diodenbestückung eine bestimmte Ein- und Ausschaltzeit "programmiert" wird.

Die Platine des Feueralarms läßt die Vermutung zu, daß vielleicht alle denkbaren Alarme "durch drei teilbar" sind (sich durch drei identische Abfolgen "modellieren" lassen und das Steuegerät immer dreimal die auf den extra-Platinen programmierte Abfolge durchorgelt. Dann wäre also immer 1/3 des Alarms mit den Dioden zu programmieren und letztlich so der komplette Alarm realisiert. Das "unsymmetrische" Bestückungsbild könnte man mit länger erforderlichen Pausen versuchen zu begründen... Schwierigkeiten mit dieser Erklärung hätte ich nur beim Katastrophenalarm...

Die unkenntlichen IC könnte man mit etwas Überlegung und Arbeit sicher rekonstruieren, Betriebsspannung/IC-Stromaufnahme läßt schonmal die Unterscheidung TTL/CMOS zu, aber ich will Dir nicht das Ohmsche Gesetz erklären... IC unkenntlich machen ist immer eine Gemeinheit, aber kommerziell verständlich... !

Gruß IngoZ
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