Bachelorarbeit zur Bevölkerungswarnung

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ReinhardG
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Bachelorarbeit zur Bevölkerungswarnung

Beitrag von ReinhardG »

Siehe hier, lesenswert!

Gruß - Reinhard.
Zuletzt geändert von KL7000F am Freitag 17. Februar 2012, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: URL erneuert da der Link veraltet war
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KL7000F
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Re: Bachelorarbeit zur Bevölkerungswarnung

Beitrag von KL7000F »

Die Datei liegt am Server des BBK, obs die wohl selbst gelesen haben?
"Sirenen sind durch nichts zu ersetzen, ausser durch bessere Sirenen..." (Cimolino - 2012)
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ECN 2400
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Re: Bachelorarbeit zur Bevölkerungswarnung

Beitrag von ECN 2400 »

Sehr schöne Arbeit!

Und das Ergebniss?

Das was wir alle Wissen!

Uns fehlt ein Bundeseinheitliches Warnsystem wie zu Zeiten des Warndienstes mit entsprechender Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung.
Letzter_Heuler
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Re: Bachelorarbeit zur Bevölkerungswarnung

Beitrag von Letzter_Heuler »

Moin!

Die Karte auf Seite vier würde ich so nicht unterschreiben wollen.
Spontan fallen mir zum Beispiel im Märkischen Kreis Lüdenscheid, Iserlohn und Letmathe ein, die keine Sirenen haben oder sie nicht mehr einsetzen.
(Letztes Jahr gab es in Iserloh-Sümmern einen Großbrand in einer Lackfabrik, bei dem es Probleme mit der Bevölkerungswarnung gab.)
Daher wäre "bedingt einsatzfähig" wohl die passendere Markierung.


Das Alarmierungsmittel "Hubschrauber" auf Seite neun hat noch zwei gravierende Nachteile:
- Die Zeit, bis ein Heli in der Luft ist
und
- Das Problem, das er nicht bei jedem Wetter eingesetzt werden kann.


Trotzdem eine gut gemachte Arbeit, die einige Leute in den entsprechenden Behörden mal lesen sollten!


Schönes Wochenende,

Carsten
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Lint41
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Re: Bachelorarbeit zur Bevölkerungswarnung

Beitrag von Lint41 »

Hallo Carsten!
Du hast zwar recht, dass Lüdenscheid, Iserlohn (Ausnahme Kalthof) und Letmathe keine Sirenen haben. Die Sirenen in sämtlichen anderen Städten und Gemeinden sind aber sehr wohl funktionsfähig und werden meines Wissens sogar alle digital ausgelöst. Vergleicht man den MK mit Dortmund, so stimmt die Karte, da in Dortmund, wie auch in den anderen großen Ruhrgebietsstädten garkeine Heuler vorhanden sind.

Gruß und schönes Wochenende!
Steffen
Letzter_Heuler
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Re: Bachelorarbeit zur Bevölkerungswarnung

Beitrag von Letzter_Heuler »

Hallo, Steffen!

Danke für die Infos!
Dann habe ich wohl genau die "schwarzen Schafe" erwischt, die negativ auffallen ;)

Gruß,

Carsten
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MiThoTyN
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Re: Bachelorarbeit zur Bevölkerungswarnung

Beitrag von MiThoTyN »

Letzter_Heuler hat geschrieben: Trotzdem eine gut gemachte Arbeit, die einige Leute in den entsprechenden Behörden mal lesen sollten!
Du kannst dir sicher sein, dass "einige Leute" diese Arbeit sehr wohl gelesen haben. Nicht ohne Zufall liegt die Arbeit auf dem Webspace des BBK.

"Einige Leute" werden auch sehr wohl schon lange erkannt haben, dass eine Warnung mit Sirenen technisch nach wie vor die beste Lösung ist. Alle anderen Vorschläge/Versuche mit Funkuhren, Rauchmeldern, etc. sind nicht ohne Grund genauso schnell verschwunden, wie sie propagiert wurden.

Das Problem liegt einzig und alleine auf finanzieller und rechtlicher Seite.

Rechtlich unterliegt die Warnung der Bevölkerung den Städten/Gemeinden. Warum sollte der Bund dafür also Geld ausgeben? Vor allen Dingen WELCHES Geld?

Schau dir an wie die Einführung des bundesweiten Digitalfunks gelaufen ist. Meinst du, die Einführung eines bundesweiten Sirenenwarnnetzes unter Führung des Bundes wäre "einfacher" durchzusetzen? Dann haben wir in 30 Jahren vielleicht ein flächendeckendes Sirenennetz, welches etliche Milliarden mehr gekostet hätte, als ursprünglich angenommen.

Der Aufbau eines Sirenennetzes in kommunaler Hand dagegen läuft wesentlich schneller und unbürokratischer, mit wesentlich weniger Risikofaktoren. Somit erledigt sich das Problem eines flächendeckenden Sirenennetzes früher (oder später) von selbst.

Man sollte aber nicht vergessen, dass der Bund in den letzten Jahren sehr wohl Milliarden in den Katastrophenschutz gesteckt hat. Und das auch meiner Meinung nach in sehr wichtigen Projekten und mit Erfolg. Ein Beispiel sei nur das LF KatS, und weitere Fahrzeuge für Feuerwehr und HiOrgs, die auch im Alltag genutzt werden können. Auch im Bereich Warnung der Bevölkerung betreibt der Bund mit "Satwas" zumindest im Hintergrund ein umfangreiches Überwachungs- und Warnsystem, welches bundesweit arbeitet.

Lediglich das letzte Puzzlestück der Warnung der Bevölkerung wird ings. noch ein wenig stiefmütterlich behandelt. Aber das ist - per Gesetz - gar nicht Aufgabe des Bundes.

Also eigentlich dürfen wir uns gar nicht beschweren. So wie es aktuell läuft, läuft es eigentlich ganz gut.

Das einzige was ich mir sinnvoll vorstellen könnte wäre, dass der Bund die Kommunen beim Aufbau von Sirenen finanziell unterstützt.

Gruß Joachim
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KL7000F
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Re: Bachelorarbeit zur Bevölkerungswarnung

Beitrag von KL7000F »

MiThoTyN hat geschrieben: Das einzige was ich mir sinnvoll vorstellen könnte wäre, dass der Bund die Kommunen beim Aufbau von Sirenen finanziell unterstützt.
Ich wäre schon froh wenn nur eine Empfehlung an die Kommunen heraus ging.
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ECN 2400
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Re: Bachelorarbeit zur Bevölkerungswarnung

Beitrag von ECN 2400 »

MiThoTyN hat geschrieben:
Rechtlich unterliegt die Warnung der Bevölkerung den Städten/Gemeinden.

Der Aufbau eines Sirenennetzes in kommunaler Hand dagegen läuft wesentlich schneller und unbürokratischer, mit wesentlich weniger Risikofaktoren. Somit erledigt sich das Problem eines flächendeckenden Sirenennetzes früher (oder später) von selbst.

Man sollte aber nicht vergessen, dass der Bund in den letzten Jahren sehr wohl Milliarden in den Katastrophenschutz gesteckt hat. Und das auch meiner Meinung nach in sehr wichtigen Projekten und mit Erfolg. Ein Beispiel sei nur das LF KatS, und weitere Fahrzeuge für Feuerwehr und HiOrgs, die auch im Alltag genutzt werden können. Auch im Bereich Warnung der Bevölkerung betreibt der Bund mit "Satwas" zumindest im Hintergrund ein umfangreiches Überwachungs- und Warnsystem, welches bundesweit arbeitet.

Lediglich das letzte Puzzlestück der Warnung der Bevölkerung wird ings. noch ein wenig stiefmütterlich behandelt. Aber das ist - per Gesetz - gar nicht Aufgabe des Bundes.

Also eigentlich dürfen wir uns gar nicht beschweren. So wie es aktuell läuft, läuft es eigentlich ganz gut.

Gruß Joachim
Geb es da nicht im Gesetz einen Absatz der so sinngemäß besagt "da wo Warnlücken auftreten unterstützt der Bund den Kat. Schutz der Länder" ?

Das mit den LF Kats. ist ja richtig. Aber nach 20 Jahren in denen der Bund gar nichts getan hat leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein!

Das sich das Problem mit der Warnung von selbst erledigt denke ich nicht.
Weil auch bei den Komunnen hängt es immer am Geld und dann kommen so halbe Sirenennetze dabei raus......

Und was machen wir mit den vielen Städten die kein Sirenenwarnnetz aufbauen wollen wie z.B Frankfurt a.M?
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MiThoTyN
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Re: Bachelorarbeit zur Bevölkerungswarnung

Beitrag von MiThoTyN »

ECN 2400 hat geschrieben: Geb es da nicht im Gesetz einen Absatz der so sinngemäß besagt "da wo Warnlücken auftreten unterstützt der Bund den Kat. Schutz der Länder" ?
So ähnlich. Im Zivilschutzgesetz heißt es u.A. (hier nur Auszüge) :

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§ 1 Aufgaben des Zivilschutzes
(2) Zum Zivilschutz gehören insbesondere
2. die Warnung der Bevölkerung,

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§ 2 Auftragsverwaltung
(1) Soweit die Ausführung dieses Gesetzes den Ländern einschließlich der Gemeinden und
Gemeindeverbände obliegt, handeln sie im Auftrag des Bundes. Wenn nichts anderes bestimmt ist, richten
sich die Zuständigkeit der Behörden und das Verwaltungsverfahren nach den für den Katastrophenschutz
geltenden Vorschriften der Länder.

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§ 4 Zuständigkeit des Bundes für den Schutz der Zivilbevölkerung
(1) Die Verwaltungsaufgaben des Bundes nach diesem Gesetz werden dem Bundesamt für
Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zugewiesen. Dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe obliegen insbesondere
3. die Mitwirkung bei der Warnung der Bevölkerung,

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§ 6 Warnung der Bevölkerung
(2) Die für die Warnung bei Katastrophen zuständigen Behörden der Länder warnen im Auftrage des
Bundes auch vor den besonderen Gefahren, die der Bevölkerung in einem Verteidigungsfall drohen. Soweit
die für den Katastrophenschutz erforderlichen Warnmittel für Zwecke des Zivilschutzes nicht ausreichen,
ergänzt der Bund das Instrumentarium.
Im HBKG steht:

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§ 3 Aufgaben der Gemeinden
(1) Die Gemeinden haben zur Erfüllung ihrer Aufgaben im Brandschutz und in der Allgemeinen Hilfe
5. Notrufmöglichkeiten und Brandmeldeanlagen einzurichten, an die zuständige Zentrale Leitstelle anzuschließen, Funkanlagen zu beschaffen und zu unterhalten sowie die Warnung der Bevölkerung sicherzustellen,
Zusammengefasst heißt dass, dass dem BBK die Warnung der Bevölkerung obliegt, dass aber an die Gemeinden delegiert wird, die das im Auftrag des Bundes tun. Allerdings steht nirgends, WIE gewarnt werden muss. Die Wahl eines geeigneten Alarmmittels ist eben Ansichtssache. Rundfunkgeräte sind nach Meinung des Bundes und nach Meinung vieler Gemeinden ausreichend. Und Rundfunkgeräte sind ausreichend vorhanden. Also müssen weder die Gemeinden Geld ausgeben, noch der Bund bei der Ausstattung unterstützen. Zusätzlich betreibt der Bund mit SatWaS usw. ja Maßnahmen zur Bevölkerungswarnung. Rein rechtlich erfüllen also alle ihre gesetzlichen Pflichten. Ob das ausreicht oder nicht, ist ja ein anderes Thema.
ECN 2400 hat geschrieben:Das mit den LF Kats. ist ja richtig. Aber nach 20 Jahren in denen der Bund gar nichts getan hat leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein!
Aber immerhin ein Anfang. Zumindest hat man erkannt, dass man wieder etwas tun muss. Und dann mit einem solchen LF gleich aus den Vollen zu schöpfen ist doch mal ne Ansage und nicht nur heiße Luft. Da sich das Thema KatS durch die immer wieder auftretenden Naturkatastrophen und die wohl dauerhaft angespannte Terrorlage nicht "wegdiskutieren" lässt, geht der Bund hoffentlich in Zukunft noch ein paar Schritte weiter.
ECN 2400 hat geschrieben: Das sich das Problem mit der Warnung von selbst erledigt denke ich nicht.
Weil auch bei den Komunnen hängt es immer am Geld und dann kommen so halbe Sirenennetze dabei raus......
Klar. Aber selbst halbe Sirenennetze sind besser als gar keins. Wie oben beschrieben sehen viele Rundfunkgeräte als ausreichend an. Dass viele Gemeinden und Städte doch wieder Sirenen aufbauen, ist doch schonmal ein Schritt in eine vernünftige Richtung. Wie gesagt müssten die Gemeinden rechtlich dafür kein Geld ausgeben.
ECN 2400 hat geschrieben:Und was machen wir mit den vielen Städten die kein Sirenenwarnnetz aufbauen wollen wie z.B Frankfurt a.M?
Dann haben die Frankfurter im Falle eines Falles halt Pech gehabt. Aber wer will sie auf Grund welcher Grundlage zu irgendwas zwingen? Solange im HBKG nicht steht "Die Gemeinde/Stadt hat ein Sirenennetz aufzubauen." kann niemand irgendwo einen Hebel ansetzen. Aktuell geht es nur über den Weg "Einsicht ist der erste Schritt der Besserung".

Gruß Joachim
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KL7000F
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Re: Bachelorarbeit zur Bevölkerungswarnung

Beitrag von KL7000F »

Passend zum Thema noch ein weiterer Beitrag über "Gefahren und Warnung" (BBK "Schriften der Schutzkommission" - 2009).
Ab Seite 59 wird das Thema "Warnung der Bevölkerung" (Dr. phil. habil. Elke M. Geenen) erläutert. Dieses ist m. E. sehr umfangreich und tiefgründig dargestellt. Ebenfalls wird hierbei auch die Entwarnung kritisch beleuchtet.
Die technischen Warnsysteme werden ab Seite 95 behandelt. Hierbei spiegelt sich heraus, dass die Sirene wohl das geeignetste Instrument mit "Weckeffekt" ist. Von Fa. Hörmann wird die "handbetriebene Sirene" als Ersatzsystem genannt.
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Re: Bachelorarbeit zur Bevölkerungswarnung

Beitrag von ECN 2400 »

@ MiThoTyN danke fürs raussuchen des Gesetzes Textes.

Hast ja schon recht mit dem was du schreibst, aber so als aktiver feuerwehrman der auch noch die "guten" Zeiten im Kats miterlebt hat kan ich halt über die heutigen zustände nur den Kopf schütteln.

Vor allem über den Stursinn von einigen Verantwortlichen und die gewichtung wo das vorhandene Geld ausgegeben wird.
Will da jetzt aus hoffentlich verständlichen Gründen keine direketen Beispiele nennen....
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