E57 im Eimer?

Alles rund um klassische elektromechanisch angetriebene Sirenen.
Benutzeravatar
Sirenen-Steff
Harter Kern
Beiträge: 168
Registriert: Samstag 1. Mai 2010, 11:04

E57 im Eimer?

Beitrag von Sirenen-Steff »

Hey Leute

Am Mittwoch war ich in Neufarn im Landkreis Ebersberg, um dort die E57 beim bayernweiten Probealarm mit dem Signal Warnung anzuhören und was soll ich sagen, ich war doch etwas erstaunt.
Hatte mir im Vorfeld einen schönen Ort ausgesucht, wo ich mein Stativ und Kamera aufstellen konnte, und wartete ungeduldig bis 11:00 Uhr. Dann hörte ich eine Sirene, aufgrund der geringen Lautstärke dachte ich, es wäre eine aus einem umliegenden Ort. Doch das war die E57 in Neufarn, die etwa 400 Meter Luftlinie von mir weg war!

Hier das Video dazu: https://www.youtube.com/watch?v=_swZJhC ... e=youtu.be
Am Anfang der Probe ist gerade ein Flieger über uns hinweg, aber danach hört man sie einwandfrei.

Man merkt, sie tut sich deutlich schwer und kommt nicht in Schwung. Da wird es Zeit, dass man sie erneuert oder sogar durch eine elektronische ersetzt. Im Nachbarort wurde auch eine E57 durch eine ECN ersetzt und im anderen Nachbarort wurde das Feuerwehrhaus mit deren E57 abgerissen und auf die beiden neu errichteten Häuser umplatziert. Schön, dass es hier noch Landkreise und Kommunen gibt, die wissen, wie wichtig Sirenen sind.

Beste Grüße
Steff
Benutzeravatar
hoffendlichS3
Sirenenexperte
Beiträge: 1783
Registriert: Freitag 11. November 2011, 11:23
Wohnort: Hemslingen

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von hoffendlichS3 »

Bei der letzten Probe bei uns dachte ich auch unser Dorf probt nicht mit, weils so leise war.
FME hat aber ausgelöst. Habe erfahren, Probe lief aber das Wetter hat alles geschluckt.

Betrieb der Sirenen eventuell auf zwei Phasen weil eine Sicherung im Schützkasten Mau ist?
Die kommt aber auf jeden Fall nicht mal ganz aut Touren....
Vielleicht eine Wicklung Hochohmig geworden, das sie noch läuft aber nicht wie sie soll. (Bei nur zwei Phasen würde sie nicht anlaufen und die andere(n) Sicherung(en) kommen.
Lose Klemmen, Übergangswiderstände an Verbindungen, das Schütz... Alles müsste man vor Ort messen um genau sagen zu können obs die Sirene
ist oder nur die Ansteuerung. Wobei eine Sirene dann entweder garnicht oder ganz läuft. Der rest (wie bei dir) ist eher selten.
"Die Sirene ist und bleibt das effektivste Mittel um Aufmerksamkeit der Massen zu erregen"
Benutzeravatar
Die Sirenenwerkstatt
Sirenenexperte
Beiträge: 1871
Registriert: Freitag 22. Mai 2009, 10:49
Kontaktdaten:

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von Die Sirenenwerkstatt »

Auh weiha, Die hört sich an als ob sie im Dreieck anlaufen würde...
Gesund ist das nicht. Hätte sie jetzt ihre volle Drehzahl erreicht hätte ich gesagt das der Rotor sich falsch herum dreht und vielleicht der Wind einen Teil dazu beigetragen hat aber so ist klar, die Sirenenanlage gehört dringendst überprüft.
Benutzeravatar
Alexander470815
Harter Kern
Beiträge: 110
Registriert: Sonntag 2. Februar 2014, 17:02

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von Alexander470815 »

Warum sollte der Motor langsamer hochlaufen wenn er mit Überspannung betrieben wird?
Das Anzugsmoment dürfte sogar noch höher liegen als bei Sternschaltung an 400V (wie es ja für die E57 richtig wäre).
Das der Motor aufgrund der exzessiven Strom Flusses überhitzen würde ist logisch.
Benutzeravatar
hoffendlichS3
Sirenenexperte
Beiträge: 1783
Registriert: Freitag 11. November 2011, 11:23
Wohnort: Hemslingen

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von hoffendlichS3 »

Wollte ich gerade sagen, wenn er im Dreieck läuft, dann rennt sie noch schneller als im Stern hoch.
Immerhin hab ich dann eine Strangspannung von 400(380)V und nicht wie der Motor ausgelegt ist 230(220)V

Einzige erklärung die mir noch in den Sinn käme wäre der Betrieb in Steinmetzschaltung.
Das wäre aber aus meiner sicht absoluter Schwachsinn....
"Die Sirene ist und bleibt das effektivste Mittel um Aufmerksamkeit der Massen zu erregen"
Benutzeravatar
Die Sirenenwerkstatt
Sirenenexperte
Beiträge: 1871
Registriert: Freitag 22. Mai 2009, 10:49
Kontaktdaten:

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von Die Sirenenwerkstatt »

Ich weiss ja nicht was ihr so meint aber ich habe mal eine Aufnahme einer Rosenbauer 8 Port Sirene gehört die angeblich auch in dreieck / stern anlief. Erst kam sie im Schneckentempo dann schaltete sie um und Zack war sie auf Nenndrehzahl.
Benutzeravatar
hoffendlichS3
Sirenenexperte
Beiträge: 1783
Registriert: Freitag 11. November 2011, 11:23
Wohnort: Hemslingen

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von hoffendlichS3 »

Dann müsste da ja ein 230V-Drehstromnetz vorliegen. Denn der E57-Motor hat ja 230/400 Volt. Sprich Strangspannung 230V.

Wenn man sie im Stern Dreieck anlässt, dann läuft sie im Stern an wie normal.
Wenn sie in Dreieck umschaltet dann läuft sie auf überlast und würde nach einer Entwarnung schon abgeraucht sein.
"Die Sirene ist und bleibt das effektivste Mittel um Aufmerksamkeit der Massen zu erregen"
Benutzeravatar
NCW
Moderator
Beiträge: 1863
Registriert: Samstag 27. März 2004, 21:58

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von NCW »

sirenator hat geschrieben:Ich weiss ja nicht was ihr so meint aber ich habe mal eine Aufnahme einer Rosenbauer 8 Port Sirene gehört die angeblich auch in dreieck / stern anlief. Erst kam sie im Schneckentempo dann schaltete sie um und Zack war sie auf Nenndrehzahl.
Mit den alten Rosenbauern ging das auch. Die hatten einen D/Y 380V/690V Motor.
Die neuen hingegen 230V/400V. Auch dass hier ein Phasenausfall vorliegt, erscheint mir
eher unwahrscheinlich. Meine E57 ist bei Ausfall einer Phase NIE angelaufen.
Benutzeravatar
hoffendlichS3
Sirenenexperte
Beiträge: 1783
Registriert: Freitag 11. November 2011, 11:23
Wohnort: Hemslingen

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von hoffendlichS3 »

Desshalb denke ich auch eher, eine Wicklung Hochohmiger geworden.
Vll ein Wicklungsschluss, das die Sicherungen noch nicht kommen, aber sie noch halbwegs läuft.

Ne E57 auf 2 Phasen muss ja fürchterlich laut brummen... ???
"Die Sirene ist und bleibt das effektivste Mittel um Aufmerksamkeit der Massen zu erregen"
Benutzeravatar
NCW
Moderator
Beiträge: 1863
Registriert: Samstag 27. März 2004, 21:58

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von NCW »

Du meinst wohl eher einen Windungsschluss. Beim Wicklungsschluss ist die Isolierung zwischen mindestens zwei Wicklungen (also Polen) defekt, was ja zwangsläufig immer einem Außenleiterkurzschluss bei einer Drehstrommaschine entspricht. Ein Windungsschluss ist nur ein Isolationsfehler einer Wicklung in sich.

Und ja, eine E57 auf zwei Phasen brummt wirklich relativ laut, verglichen zu Standard-Industriemotoren. Vor allem mit Schutzdach. Das wirkt dann ein wenig wie eine Lautsprecher-Membrane.
Benutzeravatar
hoffendlichS3
Sirenenexperte
Beiträge: 1783
Registriert: Freitag 11. November 2011, 11:23
Wohnort: Hemslingen

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von hoffendlichS3 »

Sry Niklas, klar, ich hatte das richtige im Kopf aber das falsche geschrieben :D
"Die Sirene ist und bleibt das effektivste Mittel um Aufmerksamkeit der Massen zu erregen"
Benutzeravatar
Die Sirenenwerkstatt
Sirenenexperte
Beiträge: 1871
Registriert: Freitag 22. Mai 2009, 10:49
Kontaktdaten:

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von Die Sirenenwerkstatt »

Niklas hat geschrieben:Mit den alten Rosenbauern ging das auch. Die hatten einen D/Y 380V/690V Motor.
Die neuen hingegen 230V/400V.
Dann muss ich meine Unsachgemäße und unprofessionelle Äußerung entschuldigen und zurück ziehen
Gruß
Benutzeravatar
michel
Harter Kern
Beiträge: 467
Registriert: Freitag 20. August 2004, 02:18
Wohnort: Adam-Opel-Town
Kontaktdaten:

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von michel »

Nabend!

Hier noch ein Zuschlag von dieser Sirene beim Probealarm mit Signal "Feuer".

Gruss
Der selbe MICHEL, die nächste Sirene bitte!!!

>>>>> über 10 Jahre: "Zivilschutz- und Feuerwehrsirenen in Aktion" oder "alte Zivilschutzsirenen zum Leben erweckt".
Benutzeravatar
Fahrradklingel
Sirenenexperte
Beiträge: 1008
Registriert: Freitag 20. Februar 2009, 16:49

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von Fahrradklingel »

Ich finde, die bremst im höheren Drehzalbereich ganz schön stark. Ob hier noch zusätzlich ein mechanisches Problem besteht?
Benutzeravatar
Die Sirenenwerkstatt
Sirenenexperte
Beiträge: 1871
Registriert: Freitag 22. Mai 2009, 10:49
Kontaktdaten:

Re: E57 im Eimer?

Beitrag von Die Sirenenwerkstatt »

Fahrradklingel hat geschrieben:Ich finde, die bremst im höheren Drehzalbereich ganz schön stark. Ob hier noch zusätzlich ein mechanisches Problem besteht?
Hätte die ein mechanisches Problem (Lager, schleifen am Rotor) dann würde sie bei weitem nicht so lange auslaufen. Was ich mich allerdings auch frage ist, wenn der Motor einen weg hätte, würde die dann wirklich so lange durchhalten? (besteht ja immerhin seit Anfang 2014)

Ich und Timo haben mal mitbekommen was passiert wenn man eine E57 mit nur 2 Phasen und dem N anlaufen lässt. Der Anlauf verlängert sich sehr stark und die volle Enddrehzahl wird nicht erreicht. Nicht so Extrem wie hier aber es ist erwähnenswert finde ich.

Also entweder ist etwas an der Steuerung defekt ODER vlt am Kabel? was würde denn passieren wenn durch einen Defekt die Zuleitung von einem oder mehreren Außenleitern hochohmig wird? An zwei Außenleitern brummt sie nur und läuft nicht an das wissen wir ja aber wenn ein oder zwei oder sogar alle drei Außenleiter durch einen Leitungsdefekt nur schwach ankommen? Könnt man sich vorstellen als ob man 200m 1,5mm² verlegen würde.

Wie ich darauf komme ist simpel: Ich kann mir beim besten Willen einfach nicht vorstellen dass der Motor fast zwei Jahre lang oder länger solch eine Tortur aushält wenn ein Wicklungsschluss vorliegt auch wenn er nur selten Läuft. Der Anlaufstrom hätte ihn irgendwann gebraten.

Es kann natürlich auch sein, dass das von mir beschriebene Szenario auf das Klemmbrett oder der direkten Zuleitung zu der Wicklung zutrifft.

Was ich allerdings Michel schon geschrieben habe: Es wird ja anscheinend nicht als Problem gewertet. Deswegen fände ich es gut, wenn mehr Leute dort den Kontakt suchen und höflich und geordnet die Situation schildern. Desto mehr man Aufmerksam macht desto höher die Chance, dass etwas passiert. ;-)

Gruß
Antworten