hier ein kurzer Bildbericht über die Restaurieung einer EMB 1011.
Technische Daten
Sirenenhersteller: EMB - Elektromechanik, Berlin-Pankow
Motorhersteller: VEB-Elektromotoren, Leisnig
Typ: 1011
Tonfrequenz: 600 Hz
Spannung: 220 V Gleich- oder Wechselstrom
Strom: 1,5 A
Leistung: 300 W
Drehzahl: 6000 U/min (50 Hz)
Kaltbetrieb: 3min
Baujahr: 1957 (laut Kondensatoraufdruck)

Fast 2 Monate nach dem Kauf kam sie endlich nach erheblichem Ärger zu mir. Alle wichtigen Teile waren vollständig aber total dick zugepinselt mit Lack, Farbe und teilweise Putzresten.

Blick in den Anschlusskasten. Darin verbergen sich Anschlussklemme, Kondensator und Ringkerndrossel zur Funkentstörung (Bürstenfeuer). Interessant sind die Reste des Anschlusskabels: Die Drähte sind noch aus Aluminium. Zudem war die Sirene 'klassisch genullt/geerdet'. Einen Probelauf hab ich nicht gemacht, denn der Rotor/das Laufrad saß fest.

Auch nach dem Lösen der beiden Befestigungsschrauben saß der Rotor noch bombenfest, so dass der Abzieher ran musste. Nach dem Rausziehen sah man, dass am Stator und Rotor tiefe Kratzspuren waren, die durch eingedrungene Putzreste, Sand, etc. entstanden sind.

Nun wurde der Fuß abgenommen. Nach einem ersten Blick in den Motor war ich erleichtert, dass die Wicklungen nicht abgebrannt waren und die Kohlen sich nicht in den Kommutator eingebrannt hatten.

Auf dem folgenden Bild ist das gute Stück schon geschlachtet und von den alten Lackschichten befreit. Insgesamt waren 4 Farbschichten (grün - hellgrün - beige - braun) draufgepinselt. Sofern es ging hab ich die Teile in fast kochendes Wasser gelegt und konnte dadurch die Farbe in einem Durchgang abschälen. Nur der Motorteil (mit der Feldspule) durfte nicht ins Wasser und musste abgeschliffen werden.

Das Dach war an der Unterseite etwas verrostet und wurde mit Rostumwandler behandelt. Man sieht auch noch 4 Reste von entfernten Haltewinkeln. Mir kommt es so vor, als war das ursprünglich mal die Abdeckung von einem Ofenrohr.

Hier sind die Einzelteile grundiert und teilweise abgeklebt. Der Rotor hat außen keine Schicht, denn der Abstand zwischen Rotor und Stator ist so extrem gering, dass beide durch zu viel Farbe schon aneinander scheuern könnten.
