Diese Sirene, die mir einmal beim Vorbeifahren an ihrem Standort an der Westseite des Zentralbads in Darmstadt an der Landgraf-Georg-Straße (B26) aufgefallen war, scheint geringfügig älteren Datums zu sein, als die mir in Kassel und Gießen bekannten Exemplare. Der Sirenenkopf mit den vier Öffnungen — eine in jede Himmelsrichtung — ist bedeutend kleiner, das Prinzip als pneumatische Sirene scheint jedoch gleich zu sein, denn ebenso wie die meisten Kasseler HLS weist auch die Darmstädter Variante einen dicken Fuß auf, der den zur Tonerzeugung nötigen Kompressor zu beherbergen scheint. Das Fußende scheint durch eine Luke „begehbar“ zu sein. Am oberen Ende des Fußes gibt es offensichtlich zudem eine Art Überdruckventil. Zu meinem Ärger lässt sich an dem massiven Metallkörper keinerlei Prägung erkennen, die einen Hersteller oder gar ein Herstellungsdatum verrät — eigentlich recht untypisch für Deutschland! Ich weiß daher nicht, ob sie auch von Pintsch-Bamag hergestellt wurde, so wie der mir bereits zuvor bekannte HLS-Typ.
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass auf dem Sirenenkopf eine kleine, offensichtlich elektronische Sirene montiert zu sein scheint, die garantiert aus (sehr viel) jüngerer Zeit stammt.
Die Sirene am Zentralbad war eine Zeit lang die einzige dieses Typs gewesen, die mir in Darmstadt bekannt war. Beim Verlassen der Stadt über die Rheinstraße (B26) fiel meinem Adlerauge jedoch eine weitere HLS desselben Typs auf, die sich auf dem Gelände der Erasmus-Kittler-Schule in der Mornewegstraße befindet. Auch dieses Exemplar wird durch eine kleine elektronische Sirene „getoppt“. Die HLS auf dem Schulgelände ist durch Wind und Wetter schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden — da sie direkt neben einem Baum aufgestellt ist, scheinen dessen Äste der Schutzfarbe des Sirenenmasts an der Wetterseite bei Sturm den Rest gegeben zu haben. Zudem haben Schüler die auf dem Schulhof aufgestellte HLS mit graffitiähnlichen Kunstwerken „verschönert“... Der schlechte Erhaltungszustand der Sirene könnte ebenfalls für eine längere „Lebenszeit“ sprechen, als sie die recht gepflegten Kasseler Pendants auf dem Buckel zu haben scheinen.
Hier im Bild das Exemplar am Zentralbad: