Melder, ihre Bestimmung und ihr Anschluß

Fragen und Antworten zur Technik von Sirenen, Sirenensteuerungen, Auslösegeräte etc. sowie Grundlagen
Benutzeravatar
HaumeiFranzP
Sirenenexperte
Beiträge: 1194
Registriert: Sonntag 19. September 2010, 17:46

Re: Melder, ihre Bestimmung und ihr Anschluß

Beitrag von HaumeiFranzP »

Die Stecker kenne ich von alten Stereoanlagen für die Boxen. Aber Telefonkabel dafür? Naja, wenn man genug von den Drähtchen bündelt vielleicht. Ist normales 2-adriges Boxenkabel deutlich besser.

Ein alter Arbeitskollege, den ich leider bisher nicht wieder getroffen hab erzählte mir, das die 60V mit "Rufstrom" richtig Freude machen sollen. Da klingelt nicht nur das Telefon ;-)))
Lord of the 8-port-sirens
Fox 1

Re: Melder, ihre Bestimmung und ihr Anschluß

Beitrag von Fox 1 »

Das war damals noch ein alte Panasonic-Anlage, wie es in den 90ern so üblich war. Von der Bauform würde ich es als Kofferradio bezeichnen mit Doppelkasettendeck und CD-Player. Die Stecker wurden nachträglich eingebaut. Da wurde an den Anschlüssen noch zusätzlich eine Schutzschaltung eingebaut, damit die Boxen oder der Verstärker keinen Schaden davon trug.
Benutzeravatar
Ralph
Moderator
Beiträge: 1069
Registriert: Montag 16. Januar 2006, 15:26
Wohnort: Langlingen

Re: Melder, ihre Bestimmung und ihr Anschluß

Beitrag von Ralph »

Leute: Die Audio-Anschlusskabel gehören jetzt hier nicht rein, also bitte wieder zurück zum Thema!

Die eigentlichen Telefondrähte waren fast ausschließlich rot mit entsprechender Aderkennzeichnung in Form von schwarzen Markierungen in unterschiedlicher Anzahl und Anordnung. Aber auch das bringt hier das Thema nicht voran... Wenn ich nur wüsste, wer hier die Ahnung von der damaligen Telefonsteuerung der Weichen usw. hatte...

Ralph
___________________________________________________

Aus aktuellem Anlass Nutzungshinweise für das Forum!
Benutzeravatar
MiThoTyN
Moderator
Beiträge: 1532
Registriert: Donnerstag 23. September 2004, 00:31

Re: Melder, ihre Bestimmung und ihr Anschluß

Beitrag von MiThoTyN »

Also der Telenorma-Melder hat definitiv was mit Telefon zu tun, da an den Klemmen was von "a" und "b" steht. Die typische Bezeichnung von Telefonadern.

Spontan fallen mir zwei Varianten ein:

Die eine ist in der Tat die Ansteuerung von Sirenen. Ähnlich wie das FMAS-System von Roland wird es sicher auch von anderen Herstellern Systeme gegeben haben, die eine "Fernauslösung" bzw. "Sirenensteuerung" über Telefon-/Standleitungen realisiert haben.

Die Zweite Variante ist die so genannte "Übertragungseinrichtung" (ÜE) von Brandmeldeanlagen. Gerne auch "Hauptmelder" genannt. Zu analogen Zeiten wurden mit dieser ÜE über Telefon-Standleitungen Impulse an die "Alarmempfangseinrichtung" (AEE), meist im Feuerwehrhaus geschickt. An diesen Hauptmelder wurde dann die eigentliche Brandmeldezentrale (BMZ) angeschlossen.

In unserem alten Feuerwehrhaus waren damals rund 10 Standleitungen von diversen BMA aufgeschaltet. Alle hatten eine eigene Anschlussbox von der Telekom und mussten regelmäßig "eingepegelt" werden. Jede Standleitung bekam eine Kennung und ein Objekt zugewiesen (logisch, oder?). Die ÜE konnte entweder "in Ruhe" sein, auf "Sabotage" stehen, bzw. "Störung" oder "Feueralarm" melden.
Da das alles analog war, arbeitete man wohl mit Spannungsimpulsen oder Stromimpulsen. "In Ruhe" hieß, es lag eine gewisse Ruhespannung auf der Standleitung (diese musste dann auch "eingepegelt" werden). Wenn die Spannung weg war, konnte man davon ausgehen, dass die Leitung unterbrochen wurde. Über die entsprechenden Impulse wurde dann von der BMZ "Störung" oder "Feueralarm" gemeldet.

Zu dem RFT MGM:

"Meldungsgeber" sind klassische Bestandteile einer BMA. Aber auf der "Innenseite". Also nach der BMZ im Haus verteilt. Meldungsgeber können entweder Rauchmelder etc. sein, oder eben Druckknopfmelder. Je nach interner Verdrahtung (hier ist mir die Technik nicht ganz geläufig), z.B. als "Bus-System", wird hier auch mit Spannungs-/Strompegeln gerarbeitet. Ob das aber in der DDR auch so war wie im Westen, kann ich nicht sagen.

Gruß Joachim

Gruß Joachim
Fox 1

Re: Melder, ihre Bestimmung und ihr Anschluß

Beitrag von Fox 1 »

Das wird heute wohl auch so sein. Irgendwo habe ich gelesen, dass das per ISDN geht über den D-Kanal. Somit ist jeder GMA (Gefahrenmeldeanlage) darüber angeschlossen die direkt an die ILS, Polizei oder sonstige Sicherheitsorganisationen geht.

Die meisten Banken oder Sparkassen verfügen über einen "stillen Alarm". In unserer Schule in Kirn damals wurde ebenfalls stiller Alarm ausgelöst wo jemand den Feuermelder ausgelöst hat. Deshalb tauchte damals der Wehrleiter mit Blaulicht und Sirene unverhofft auf. Die E57 die bei der benachbarten Berufsschule auf dem Dach trohnte, blieb stumm. Unter anderem wird auch signalisiert, welcher Handmelder/Rauchmelder ausgelöst wurde.
Benutzeravatar
HaumeiFranzP
Sirenenexperte
Beiträge: 1194
Registriert: Sonntag 19. September 2010, 17:46

Re: Melder, ihre Bestimmung und ihr Anschluß

Beitrag von HaumeiFranzP »

Klingt hochinteressant. Möglicherweise funktioniert das DDR-Material prinzipiell genauso. Telefon gabs ja schon vor dem Krieg, sodaß ja eine gemeinsame Basis und Standards vorhanden waren. Vielleicht nur, dass andere Impulsdauern o.Ä. ausschlaggebend und sehr geheim waren, damit sich der "Klassenfeind" nicht ein Späßchen erlauben und Fehlalarme am laufenden Band auslösen konnte ;-)
Lord of the 8-port-sirens
Antworten