Argumente für die Erhaltung des Sirenennetzes

Alles rund um klassische elektromechanisch angetriebene Sirenen.
SecurityMan
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Re: Argumente für die Erhaltung des Sirenennetzes

Beitrag von SecurityMan »

Laatze hat geschrieben:Ich will es jetzt nicht auf die Spitze treiben, aber bei uns sind es maximal 2 Sekunden....
Nun ja, um hier nicht offtopic zu werden und die Sache mit Humor zu nehmen:
dann rechnen wir halt 2 sek +1,5 sek zulässige Toleranz :-)
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Laatze
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Re: Argumente für die Erhaltung des Sirenennetzes

Beitrag von Laatze »

SecurityMan hat geschrieben:
Laatze hat geschrieben:Ich will es jetzt nicht auf die Spitze treiben, aber bei uns sind es maximal 2 Sekunden....
Nun ja, um hier nicht offtopic zu werden und die Sache mit Humor zu nehmen:
dann rechnen wir halt 2 sek +1,5 sek zulässige Toleranz :-)

*lach*
genau
florian m.
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Re: Argumente für die Erhaltung des Sirenennetzes

Beitrag von florian m. »

Hallo,

ich habe nochmals Argumente für die Umrüstung der Sirenen zusammengetragen; ich bitte um ergänzende Argumente für die Umrüstung der Empfänger auf die digitale Technik: (Danke + Gruß Florian)

Laute Alarmierung mittels Sirene -
Umstellung auf digitale POCSAG- Alarmierung im 2m Band




Aktuelle Situation:

- Analoge Alarmierung mittels Sirene (über Fernwirkempfänger) und Funkmeldeempfängern (FME)
- Sirene wird bei jedem Einsatz mitalarmiert. (ortsabhängig)
- Handauslösemöglichkeit an der überwiegenden Zahl der Sirenenstandorte mittels Druckknopfmelder möglich.



Zukünftige Situation:

- Umstellung auf digitale POCSAG-Alarmierung im 2m Band
- Ausgabe von digitalen Meldeempfängern (DME)
- Umrüstung der Sirenen auf digitale Sirenensteuerempfänger

Kosten der Umrüstung einer Sirene / Möglichkeiten der Umrüstung

1. Umrüstung des Sirenensteuerempfängers von analog auf digital. Kosten für CR-220-DSE-AV ca. xxx,-- EUR inkl. MwSt für den Empfänger, inkl. Installation.
Das Land gewährt einen Zuschuss in Höhe von xxx EUR pro Empfänger.
Somit betragen die voraussichtlichen Umrüstkosten pro Empfänger ca. xxx,-- EUR.

 In der Regel sollte jedoch auch der CR-220-DSE-V (gleiches Gerät jedoch ohne Akkupuffer) für unsere Zwecke ausreichend sein. / Anfrage an Projektgruppe „Einführung Digitalalarm“ bereits gestellt.
Ggf. würde der Kostenaufwand weiter sinken.

Vorteil: Durch geschickte Programmierung sind weitere Alarmierungstöne zur Warnung der Bevölkerung realisierbar. (Feueralarm, Warnung, Entwarnung) Die neuen Empfänger können mehrere „Alarmschleifen“ (RICs) auswerten. Es können mehrere Alarmierungsbereiche programmiert werden. Bspw. 1. Schleife – die Sirene selbst, 2. Schleife – alle Sirenen VG Thal, 3. Schleife – alle Sirenen LK Südwestpfalz



Eine Wartung der Sirenen kann entfallen, wenn der regelmäßige Probealarm durchgeführt wird. Reparaturen werden nur nach Bedarf vorgenommen.



Argumente für die Erhaltung der Sirenen


- Trotz der zum Teil in der heutigen Zeit mit Piepsern komplett ausgestatteten Wehren werden die Sirenen zur Alarmierung und Nachalarmierung genutzt, weil oft tagsüber nicht genügend Einsatzkräfte zur Verfügung stehen.

- Die laute Alarmierung der Feuerwehrangehörigen im ländlichen Raum wird auch in der Bevölkerung
positiv wahrgenommen und fördert somit die Akzeptanz der Bevölkerung für die geleistete Arbeit.

- Die Erfahrung zeigt, dass vorhanden Funkmeldeempfänger nicht immer ständig am „Mann“ getragen werden.

- Alarmierung der Feuerwehr bei Ausfall des Alarmierungssystems (Piepser nicht alarmierbar) mittels Druckknopfmelder. ( mehrtätiger Ausfall Gleichwellenfunkanalge im Sommer 2014)

- Möglichkeit der Alarmierung der Feuerwehr durch Bürger bei Ausfall des Fest- und Handynetzes mittels Druckknopfmelder.

- Warnung der Bevölkerung bei allgemeinen Gefahren, Katastrophen (da die Sirenenempfänger bei dem neuen Alarmierungssystem umgerüstet werden müssen, können die Sirenensignale für Katastrophenalarm, allgemeine Warnung, sowie Entwarnung wieder eingeführt werden)

- Andere Städte die das Sirenennetz abgeschafft haben führen es für teueres Geld wieder ein (Darmstadt, Düsseldorf, Duisburg, Karlsruhe, Pforzheim und Köln. Auch Hamburg verfügt über ein Sirenennetz, dort speziell zur Warnung vor Sturmfluten. Allerdings entschließen sich immer mehr Städte dazu, wieder Sirenen aufzubauen, u. a. Passau, Dresden und Augsburg.)

- Ein flächendeckendes, zentral gesteuertes Sirenennetz bietet eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, die Zivilbevölkerung bestimmter Regionen auf Gefahren wie etwa Hochwasser, Chemie- oder Reaktorunfall (ABC-Alarm) etc. mit bestimmten Signalfolgen hinzuweisen. Die Alarmierung erfolgt in der Regel rascher als eine Warnung über die Medien, lässt sich örtlich besser eingrenzen und erreicht auch Personen, die gerade keine Rundfunkmedien empfangen.

- Weiterhin ist zu bedenken, dass auch ein Rückbau der vorhandenen Sirenenanlagen mit erheblichen Kosten verbunden wäre, sodass eine Umrüstung der Sirenenanlagen auf digitale Alarmierung nahezu kostenneutral anzusehen ist.


- Die Kosten für die zukünftige Beschaffung neuer digitaler Meldeempfänger wird spürbar über dem
Preis der Landesbeschaffung liegen.



Ergänzende Argumentation für die Umrüstung auf digitale Sirenensteuerempfänger


- Würden die Sirenenempfänger zu einem späteren Zeitpunkt umgerüstet werden, wäre die Umrüstung
wesentlich kostspieliger. Durch die Landesbeschaffung in RLP werden Stückpreise erzielt, die bei
geringen Abnahmemengen niemals erzielt werden können.
Weiterhin würde der Landeszuschuss komplett entfallen. Die Landesausschreibung beinhaltet bereits
die Montage des neuen Empfängers. Bei einer späteren Beauftragung müsste die Montage zusätzlich
teuer bezahlt werden.

- Auch bei einer Nichtumrüstung der Empfänger auf die neue digitale Technik müssten die Sirenen
regelmäßig händisch probeausgelöst werden, damit die Motoren der Sirenen nicht fest rosten. Eine
Handauslösung der Sirenen bringt die Gefahr mit sich, dass Feuerwehrangehörige die nicht
an den Probealarm denken von einem realen Einsatz ausgehen, weil die Funkmelder keinen Probealarm
signalisieren werden.

- Konstruktionsbedingt werden die Sirenensteuerempfänger die x-fache Lebenserwartung der neu
angeschafften digitalen Funkmeldeempfänger haben. (analoge Fernwirkempfänger versehen teilweise
fast 30 Jahre problemlos ihren Dienst / ein Displayschaden führt bei einem digitalen Meldeempfänger
bereits zu einem wirtschaftlichen Totalschaden)
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hoffendlichS3
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Re: Argumente für die Erhaltung des Sirenennetzes

Beitrag von hoffendlichS3 »

florian m. hat geschrieben:
...
Eine Wartung der Sirenen kann entfallen, wenn der regelmäßige Probealarm durchgeführt wird. Reparaturen werden nur nach Bedarf vorgenommen.
...
Das fällt mir nur spontan ein, eine Wartung ist an einer technischen Anlage IMMER nötig!

Egal, ob das Auto, die Abwasserhebealage im Haus oder die Sirenenanlage!

Der Probealarm sollte eher dazu dienen akute Defekte zu erkennen und dann ausserplanmässig zu beheben.
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florian m.
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Re: Argumente für die Erhaltung des Sirenennetzes

Beitrag von florian m. »

Hallo,

ich würde gerne folgende Artikel aus dem FMS.de -Forum aufgreifen und hier aufgreifen.
Wer kann hierzu etwas sagen?

https://www.funkmeldesystem.de/threads/ ... auf-POCSAG

"Hallo,

in RLP wird nach langem Warten demnächst die digitale Alarmierung ankommen.
In unserem Kreis stellt sich die Frage, was die Umrüstung einer Sirenenanlage kostet.

Welche Kosten kommen neben den reinen Kosten für die Empfänger, die sich durch einen Sammelbeschaffung etwa beim halben Listenpreis bewegen werden.

Anbei mal ein exemplarisches Bild einer Sireneninstallation.

Welche Firmen kommen für die Umrüstung in Frage? (Könnte man das nicht auch selbst erledigen?)

Wie lange dauert die Umrüstung?

Kann man digitale Empfänger und analoge Empfänger parallel betreiben?

Generell erscheint die Umrüstung sinnvoll...


LG"


Finde im Internet wenig verwertbare Infos zu den Kosten und Firmen, die Umrüstung erledigen.
Die Verkabelungsproblematik kann ich nicht recht beurteilen.
Bitte um ein Feedback.

Gruß
Florian
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hoffendlichS3
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Re: Argumente für die Erhaltung des Sirenennetzes

Beitrag von hoffendlichS3 »

Mahlzeit!

Also mal die Koste für den Fernirkempfänger mit Programmierung aussen vor gelassen...

Rechne mal einen normalen Elektriker, der pro Anlage ca. 1 Stunde braucht um den alten FWE abzubauen und den neuen zu montieren und anzuklemmen.
Das ist alles kein Hexenwerk. Wenn ihr in der Freiwilligen einen angagierten Feuerwehrler habt der Elektriker ist, dann kann der das auch.
Die FWE's werden dann ja fertig Programmiert geliefert.
Anschrauben, therotisch 3 Drähte dran und ab gehts....! :-)

Es sei denn (was ich ja empfehlen würde) die FWE'S erstmal beide zu montieren.
Dann kommt eine Abzweigdose vor den alten FWE bzw. eine neue Leitung aus dem S57 und sie werden einfach parallel geschaltet.
Das ist ebenfalls kein größerer Aufwand was die Zeit angeht, und so könnte ich bis die Digitalalarmierung (macht ja bekannter maßen Probleme)
richtig läuft noch die Analogen als Rückfallebene oder überhaupt erstmal nutzen.
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Re: Argumente für die Erhaltung des Sirenennetzes

Beitrag von florian m. »

Danke schonmal für Deine Antwort.

Das Problem liegt aber darin, dass einige Stimmen behaupten, dass durch den Wechsel des Fernwirkempfängers die komplette Anlage ihren Bestandsschutz verliert und die alten Kabel nicht mehr der Norm genügen würden.
Beispielsweise wird angeführt, dass der Kabelquerschnitt zu gering wäre usw. Ein Elektriker die Anlage abnehmen muss usw.


Die Fernwirkempfänger an sich Kosten lediglich ca. 500 EUR.

Gruß
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hoffendlichS3
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Re: Argumente für die Erhaltung des Sirenennetzes

Beitrag von hoffendlichS3 »

Was ein Schwachsinn... Sry... Aber die das erzählen haben ja absolut keine Ahnung. Klingt eher nach kein Geld ausgeben wollen für neue FWE's...

Die Leitung waren Damals wie heute gleich.
Meistens NYY zur Sirene und zum Schaltkasten. In deinem Bild die Einspeisung schon mal neu als NYM neu gekommen.
Die Leitung zu den Steuergeräten waren eigendlich immer NYM.
Auch die Querschnitte waren damals zur Sirene immer 4mm², obwohl für einen 5kW-Motor noch 1,5 reichen würden!!!
Steuerleitungen immer 1,5mm² was auch ausreicht.

GENAU die gleichen Leitungstypen würde man heute auch verlegen. Die Querschnitte würde man heute sogar dünner legen.
Und 20A Absicherung wie im Sirenenschaltkasten sind mit 2,5mm2 noch zugelassen, also wäre es heute sogar denkbar 2,5mm2 vom Schaltkasten zur Sirene zu legen.

Wenn es wirlich darum geht, keine Kosten zu scheuen, dann wie gesagt einen Fachkundigen Elektriker (wie mich) da drauf sehen lassen,
der wird dir bzw. Eurer Gemeinde dann das gleiche sagen wie ich.

Kosten inklusive FWE würde ich dann für jede Anlage auf etwa 800 Euro schätzen...
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Re: Argumente für die Erhaltung des Sirenennetzes

Beitrag von Die Sirenenwerkstatt »

Sorry aber müsst ihr in 2 verschiedenen Themen und auch noch in 2 unterschiedlichen Foren ein und dieselbe Sache besprechen?
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Re: Argumente für die Erhaltung des Sirenennetzes

Beitrag von hoffendlichS3 »

Nö, desshalb halte ich mich mit allem weiterem auch an dieses Thema...

Vielleicht kann uns ja ein Mod ein getrenntes Thema aufmache: Bestandsschutz von Sirenenanlagen bei Änderungen der Elektrik ?
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