Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Berichte über komplette Restaurationen von Sirenen und Zubehör, bzw. Eigenbauten von Sirenen, Steuerungen und Zubehör

Soll ich die Abbrüche am Stator restaurieren?

Umfrage endete am Mittwoch 9. Oktober 2013, 18:02

JA
12
55%
NEIN
10
45%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 22

Sirentyp
Neuling
Beiträge: 80
Registriert: Mittwoch 24. April 2013, 14:56

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von Sirentyp »

Tolle fotos!!
Irgendwie sieht die von oben aus wie ne L1.
Benutzeravatar
HaumeiFranzP
Sirenenexperte
Beiträge: 1194
Registriert: Sonntag 19. September 2010, 17:46

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von HaumeiFranzP »

Danke ;-) Mangels L1 kann ich das nicht beurteilen ;-)
Lord of the 8-port-sirens
Benutzeravatar
Ralph
Moderator
Beiträge: 1069
Registriert: Montag 16. Januar 2006, 15:26
Wohnort: Langlingen

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von Ralph »

Ich muss zugeben, dass ich mit YouTube eher informiert wurde, als hier im Forum (diesem Beitrag)... :-D

Tolle Aktion und der Test im Keller erinnert mich auch an den Test der L1 beim "Siggi" :-)

Ralph
___________________________________________________

Aus aktuellem Anlass Nutzungshinweise für das Forum!
Benutzeravatar
HaumeiFranzP
Sirenenexperte
Beiträge: 1194
Registriert: Sonntag 19. September 2010, 17:46

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von HaumeiFranzP »

@Ralph: Ein verspäteter Dank!!!

Heute war Großkampftag. Madame ist teilzerlegt. Zunächst mußten die Dachstehbolzen dran glauben. 3 kamen gut, nur einer war der Meinung sich abdrehen lassen zu müssen. Dann hab ich sie umgedreht und die Inbusschrauben der Fußbefestigung gelöst, ging relativ problemlos. Der Fuß ging auch gut runter, danach gings an das untere Lager. Interessanterweise aus DDR-Produktion, welches meinen Verdacht endgültig bestätigt, dass sie mindestens 1x zwischen 1949 und 1990 zerlegt wurde.
Zum Lösen des Rotors hab ich eine M10er-Schraube (M8 war damals ein Irrtum) in die Rotorbefestigungsbohrung der Motorwelle geschraubt und ihr eine "Denkanstoß" verpaßt, er kam! Nach vielen Denkanstößen und gefühlvollem (aber bestimmten) Muskeleinsatz gab er schließlich auf und mich grinste die von der Zeit gezeichnete Statorinnenseite an. Netterweise flutschte dann auch die Passfeder aus ihrer Nut, das Entfernen der Motorwelle samt oberem Lager war nur noch Formsache. Dieses Kunstwerk ist mittlerweile auch davon befreit. Es sind übrigens beide 6206-er Lager. Der Rotor hat nur eine(!!!) Auswuchtschraube und keinerlei Bohrungen, ich deute das als Zeichen eines Qualitätsprodukts.
Wie geht`s weiter? Ich bugsiere das Monster mit einem Kumpel auf seinen Fuß, löse die Stator- und Lagerabdeckungsschrauben und trenne die 3 Sachen voneinander. Dann wird alles entrostet und grundiert.
Dateianhänge
die Dachstehbolzen
die Dachstehbolzen
Madame steht Kopf
Madame steht Kopf
der Fuß ist runter
der Fuß ist runter
das untere Lager
das untere Lager
DS977 und L335-Rotoren im Vergeich
DS977 und L335-Rotoren im Vergeich
dito...
dito...
...und natürlich die Seitenansicht.
...und natürlich die Seitenansicht.
Statorinnenseite
Statorinnenseite
Motorwellenvergleich, oben L335, unten DS977
Motorwellenvergleich, oben L335, unten DS977
intime Einblicke ;-)
intime Einblicke ;-)
Lord of the 8-port-sirens
Benutzeravatar
hoffendlichS3
Sirenenexperte
Beiträge: 1791
Registriert: Freitag 11. November 2011, 11:23
Wohnort: Hemslingen

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von hoffendlichS3 »

So ganz gleich sind die Rotoren also doch nicht :)

Würde da eventuell ein Fuß von der DS ranpassen unten?
"Die Sirene ist und bleibt das effektivste Mittel um Aufmerksamkeit der Massen zu erregen"
Benutzeravatar
HaumeiFranzP
Sirenenexperte
Beiträge: 1194
Registriert: Sonntag 19. September 2010, 17:46

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von HaumeiFranzP »

Ab und zu lohnt es sich, eine zerlegte DS977/S385 im Keller zu haben. Irgendwie ist sie mit der L335 verwandt, es stand ja auch mal hier irgendwo. Allerdings sehe ich sie mittlerweile eher als Inspiration für eine moderne, in der DDR leicht zu produzierende Großsirene denn als DIE Ur-DS977/S385. Die Rotoren weisen einige Unterschiede auf, bei der L335 sind z.B. die Schaufeln deutlich größer, dann die Nut im "Kompressionsring", von der Ansaugung ganz zu schweigen. Aber der angeschrägte und abnehmbare Klemmkasten und die Schalleitstege am Stator, dann noch die exakt passenden Motorgehäuse, s. Foto...
Seit heute ist sie komplett zerlegt. Hätte ich geahnt wie einfach das ist, hätte ich es schon gestern gemacht. Statorbefestigungsschrauben raus, ein paar Schläge mit dem Schonhammer - fertig. Die 3 Lagerabdeckungsschrauben kamen auch ohne Murren. Zunächst war Fototermin, dann versuchte ich mich an den Klemmkastenschrauben. Das Ergebnis war ein zerstörter Schlitzbit und Opas guter alter Schraubendreher mit Holzgriff hat bei einem manuellen Löseversuch mächtig geknirscht. Fazit: die verdammten Schrauben sind wirklich gut festgerostet. Im Augenblick weichen sie ein.
Nebenbei hab ich das merkwüdige untere Gewinde der Dachstehbolzen unter die Lupe genommen. Eine M12-Schraube ließ sich nur geringfügig in den Stator drehen, eine Kontrolle per Meßschieber ergab am Stehbolzen 12,6mm, also ziemlich genau 1/2". Anscheinend haben sie dort tatsächlich ein Zollgewinde verwendet, s. ebenfalls Foto. Macht die eventuelle Neufertigung der Bolzen und das Nachschneiden des ausgebohrten Restes besonders interessant, meine Idee der Transporterleichterung muss ich nun auch überdenken :-/
Dateianhänge
der Motor solo
der Motor solo
Statorunterseite
Statorunterseite
die gelöste obere Lagerabdeckung
die gelöste obere Lagerabdeckung
DS977- und L335- Füße
DS977- und L335- Füße
die jeweiligen Motoren auf anderen Füßen, passen haargenau
die jeweiligen Motoren auf anderen Füßen, passen haargenau
Vergleich M12-Gewinde zum unteren Gewinde des Dachstehbolzens
Vergleich M12-Gewinde zum unteren Gewinde des Dachstehbolzens
Lord of the 8-port-sirens
Benutzeravatar
hoffendlichS3
Sirenenexperte
Beiträge: 1791
Registriert: Freitag 11. November 2011, 11:23
Wohnort: Hemslingen

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von hoffendlichS3 »

Das sieht doch ganz gut aus. :)

Dann könntest du als theoretisch einen originalen Fuß von der DS dran bauen...

Die Wicklungen der Grünen sind so schwarz... Ist das Lackiert oder angeschmolzen?
"Die Sirene ist und bleibt das effektivste Mittel um Aufmerksamkeit der Massen zu erregen"
Benutzeravatar
HaumeiFranzP
Sirenenexperte
Beiträge: 1194
Registriert: Sonntag 19. September 2010, 17:46

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von HaumeiFranzP »

Könnte ich theoretisch, der Lochkreis von Gehäuse und Fuß sollte passen, es sind auch jeweils M8-Schrauben. Müsste man noch die Lagergrößen (6206 zu 6305) und die Wellenlänge checken ;-)
Hm, verbrutzelt ist da nichts, sie lief ja auch, der Lack hat anscheinend eine äußerst unpassende Farbe. Ich hab mal 2 Nahaufnahmen gemacht.

Viel passiert ist am WE nicht, die Klemmkastenschrauben haben aufgegeben und neue Lager + Fett für senkrechte Welle sind bestellt. Dann hab ich noch die Sternpunktbrücken etwas gesäubert. Nebenbei stieß mir auf, dass ich 2 verschiedene Klemmkastendeckel hab, der gewölbte war auf dem toten Kasten montiert, der glatte auf dem "Scharfen". Dürfte m.E. so falsch sein, das dieser recht nah an den Sternpunktschrauben liegt. Bei der Endmontage würde ich den gewölbten Deckel lt. dem 4. Foto montieren, der Glatte wandert dann auf den toten Kasten.
Dateianhänge
Motorwicklung 1
Motorwicklung 1
Motorwicklung 2
Motorwicklung 2
der Klemmkasten ist ab
der Klemmkasten ist ab
Originalmontage?
Originalmontage?
Lord of the 8-port-sirens
Benutzeravatar
Die Sirenenwerkstatt
Sirenenexperte
Beiträge: 1881
Registriert: Freitag 22. Mai 2009, 10:49
Kontaktdaten:

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von Die Sirenenwerkstatt »

Also das mit dem Lack der Wicklungen kenne ich auch von meiner L141. Dachte auch erst die seien verbruzelt aber das ist nunmal der Lack den die damals genommen haben. Sieht zwar frittiert aus aber von den Iso werten her besser wie heutige.
Benutzeravatar
HaumeiFranzP
Sirenenexperte
Beiträge: 1194
Registriert: Sonntag 19. September 2010, 17:46

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von HaumeiFranzP »

Danke für die Beruhigung, ich vertraue auf Opa´s Qualitätsarbeit ;-)
Heute sind die neuen Lager eingetrudelt. Ich habe bewußt Offene ohne Schickimicki wie Superleichtlauf bestellt, in Verbindung mit dem noch erwarteten Spezialfett sollten sie eine hohe Standzeit haben.
Hier ist der Grund für meine Umfrage: Sie hat Abbrüche am Stator (s. Foto 2), wahrscheinlich aufgrund eines Sturzes. Soll sie eine Schönheits-OP in Form von Spachteln und Schleifen bekommen oder soll sie die Zeichen ihrer Alterswürde behalten? Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust und ich brauche Eure Hilfe!!!
Dateianhänge
die neuen Lager, diesmal von FAG
die neuen Lager, diesmal von FAG
die Abbrüche am Stator
die Abbrüche am Stator
Lord of the 8-port-sirens
Benutzeravatar
KL7000F
Moderator
Beiträge: 900
Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 05:38

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von KL7000F »

Die Brüche sind eine reine optische Sache und m. E. sollten sie so bleiben dürfen. Richtig stabil (Grifffest, Vibrationen, etc) wirst du die Stellen bestimmt nicht bekommen. Lieber sehen lassen dass die Sirene schon etwas älter ist ;)
"Sirenen sind durch nichts zu ersetzen, ausser durch bessere Sirenen..." (Cimolino - 2012)
Elektror L1137/1237, FWE Sonnenburg MS 200 MPS 4
Benutzeravatar
hoffendlichS3
Sirenenexperte
Beiträge: 1791
Registriert: Freitag 11. November 2011, 11:23
Wohnort: Hemslingen

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von hoffendlichS3 »

ALso die kleinen Kantn würden mich weniger stören als die Großen.

Da würde ich mir aber was einlöten (hartlöten). Spachteln etc. wird bei der Größe nicht halten denke ich.
"Die Sirene ist und bleibt das effektivste Mittel um Aufmerksamkeit der Massen zu erregen"
Benutzeravatar
Die Sirenenwerkstatt
Sirenenexperte
Beiträge: 1881
Registriert: Freitag 22. Mai 2009, 10:49
Kontaktdaten:

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von Die Sirenenwerkstatt »

ich denke auch mal das es besser wäre die kanten nur zu entgraten und es zu belassen. Denn wenn du es reparierst, mal hinlangst um sie zu heben bricht dir es sofort wieder weg.
Benutzeravatar
Sirenen Freak
Harter Kern
Beiträge: 135
Registriert: Mittwoch 10. Juli 2013, 10:06
Wohnort: Assenheim

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von Sirenen Freak »

Ich würde ein paar größere Kanten raus machen aber so viel jetzt auch nicht ,
---) ---D E57. Sirene. ---D ---)
Benutzeravatar
HaumeiFranzP
Sirenenexperte
Beiträge: 1194
Registriert: Sonntag 19. September 2010, 17:46

Re: Bergung und Restauration der L335/Elbtalwerk

Beitrag von HaumeiFranzP »

Hm, die Abstimmung sagt im Augenblick aber ganz was Anderes ;-) Ich will mich auch an das Ergebnis halten, sonst hätte ich die Umfrage nicht starten brauchen und alle, die abgestimmt haben, würden sich veräppelt vorkommen.

Ich würde jetzt wieder Glasfaservlies als "Skelett" auflaminieren und dann Spachtel drauf, schleifen, fertig. Ein Kumpel fing mit Flüssigmetall (oder wie auch immer das Zeug heißt) an, das muss ich mir aber erst ganz genau anschauen.
Lord of the 8-port-sirens
Antworten